Einsprachen der Gemeinde Eiken abgelehnt

  14.12.2017 Aargau, Eiken, Nordwestschweiz, Brennpunkt, Oberes Fricktal

Von Susanne Hörth

Während der Hauptverkehrszeiten ist beim Autobahnzubringer A3 in Eiken Geduld gefordert. In alle Richtungen bilden sich an der Ampel gesteuerten Kreuzung regelmässig lange Warteschlangen. Dass dieser wichtige Verkehrsknoten am Anschlag ist, der Verkehrsfluss nicht mehr gewährleistet werden kann, weiss man beim Bundesamt für Strassen (Astra) und hat deshalb vor drei Jahren mit den Planungen für eine Verbesserung der Situation begonnen.

Vor etwas mehr als einem Jahr gab dann der Bund bekannt, dass die heutige Ampelanlage einem Kreisel weichen soll. Das entsprechende Baugesuch lag im Herbst 2016 auf der Gemeindekanzlei Eiken sowie beim Baudepartement des Kantons Aargau auf. Nicht ganz einverstanden mit den Plänen des Bundes zeigte sich die Gemeinde Eiken. «Wir haben gemäss Empfehlungen des Kreisingenieurs zwei Einsprachen gemacht», so der Eiker Gemeinderat Christoph Aebi. Man befürchtete, dass bei einer Erhöhung der Durchflussrate am geplanten Kreisel auch der heute schon massive Rückstau bei der Laufenburgerstrasse in die Hauptstrasse in Eiken zunehmen werde. Der Gemeinderat schlug deshalb eine Einfahrtsbremse (Stauampel) in Richtung Eiken vor. Damit sollte das bereits heute vorhandene Innerorts-Nadelöhr nicht noch mehr belastet werden. Bei der zweiten Einsprache ging es um die Beschaffenheit des Belags. Anstelle der vorgesehenen feinporigen Betonplatten solle zur Verhinderung von Rutschsituationen ein rauer Belag verwendet werden.

«Das Generalssekretariat des UVEKs hat sämtliche Einsprachen von Gemeinde und Kanton bearbeitet und abgelehnt», teilt Esther Widmer, Mediensprecherin beim ASTRA nun auf Nachfrage der NFZ mit. «Das ASTRA hat die mittlerweile rechtskräftige Plangenehmigungsverfügung am 6. Oktober dieses Jahres erhalten.» Geplant war, dass der Autobahnanschluss in Eiken 2018 umgestaltet wird. Dazu Esther Widmer: «Die Hauptarbeiten sind neu auf 2019 angesetzt. Eventuell können Vorarbeiten, wie etwa Installationsplatz und Erdarbeiten, im Spätherbst 2018 durchgeführt werden.»

«Natürlich war man über den Entscheid des UVEKs, diese für Eiken wichtigen  Elemente nicht zu berücksichtigen, nicht erfreut. Weitere Optionen müssen nun geprüft werden», sagt Vizeammann Christoph Aebi. Er führt aber weiter aus, dass es für Eiken noch immer Möglichkeiten gebe, um eine befriedigende Lösung zu erreichen. Dafür brauche es jetzt halt andere Wege. Die Einfahrtsbremse müsste nun mit dem Kanton verwirklicht werden. Aebi ist auch überzeugt: «Der Kreisel bringt per se mit Sicherheit keine Verkehrsentlastung. Möglicherweise hilft er aber, das bestehende und stetig steigende Aufkommen zu bewältigen.»

Esther Widmer vom Astra betont nochmals, dass das Projekt so umgesetzt wird, wie es öffentlich aufgelegen hat und nun bewilligt worden ist. «Der Detailierungsgrad wird in der nächsten Projektierungsphase, im Detailprojekt, verfeinert.»

Darauf angesprochen, dass der neue Kreisel beim Autobahnzubringer losgelöst von der Nadelöhr-Problematik in Richtung Eiken geplant wurde, sagt Christoph Aebi: «Der Bund muss in solchen Projekten mit Gegebenheiten arbeiten und dabei das Beste ermöglichen. Für die regionale Verkehrsplanung ist der Kanton und in erster Linie natürlich die Gemeinde verantwortlich.» Bei der Gemeinde sei man nun gespannt auf die weiteren Ausführungen während der Bauphase. «Es wird nicht ganz ohne Einschränkungen gehen, wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Umstände im vertretbaren Rahmen bleiben.»


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