«Trotz Online-Handel gehen die Leute gerne in die Geschäfte»

  28.12.2017 Rheinfelden, Wirtschaft, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

 

NFZ: Herr Bretscher, wo haben Sie in diesem Jahr Ihre Weihnachtsgeschenke eingekauft?

Thomas Bretscher: Ich habe alle Geschenke im Laden gekauft, kein einziges online. Das heisst aber nicht, dass ich nie etwas online bestelle.

Was ist Ihnen beim Einkaufen wichtig?

Ich gehe gezielt in einen Laden und weiss, was ich brauche. Wichtig sind mir das Produkt, die Bedienung und das Umfeld. Das heisst, der Laden muss gut erreichbar sein. Ich möchte keine Zeit verschwenden und ich freue mich, wenn der Verkäufer nach dem zweiten Mal meinen Namen kennt.

Wie hat sich das Konsumverhalten der Bürger in den letzten Jahren verändert?

Das Internet und die Smartphones haben das Konsumverhalten grundlegend verändert. Die meisten Leute informieren sich vor einer grösseren Anschaffung im Netz über die Produkte und die Preise. Es kann passieren, dass der Käufer mehr über ein Produkt weiss als der Verkäufer. Auf der anderen Seite spricht der stationäre Handel die Sinne an. Das ist wichtiger geworden. Ich finde es schön, wenn man im Lebensmittelladen ein Stück Käse probieren kann. Die Geschäfte müssen das ausbauen. Das Internet kann das heute noch nicht bieten.

Welche Bedeutung hat das Weihnachtsgeschäft für den Einzelhandel?

Eine riesige. Das Geld wird mit dem Weihnachtsgeschäft verdient. Die letzten drei Monate des Jahres sind entscheidend. Wobei es natürlich Unterschiede je nach Branche gibt. Spielwarengeschäfte machen im November und Dezember rund 60 bis 70 Prozent des Jahresumsatzes. An Weihnachten geben die Menschen mehr Geld aus.

Und wie wichtig sind die Tage nach Weihnachten?

Genau gleich wichtig, aber sie haben eine andere Bedeutung. Obwohl der Ausverkauf häufig schon früher beginnt, sind nach Weihnachten sehr viele Leute in den Geschäften.

Wie ist aktuell die Konsumentenstimmung?

Ich glaube, die Stimmung ist positiv. Das ist jetzt aber auch nötig. Ich höre, dass die Umsätze gut sind und es viele Leute in den Läden hat. Trotz Online-Handel gehen die Leute also noch gerne in die Geschäfte. Das ist ja auch ein soziales Erlebnis.

 

Ganzes Interview in der abonnierten Print- oder Digitalausgabe vom Donnerstag.


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