«Regieren heisst gestalten, nicht nur verwalten»

  06.12.2017 Rheinfelden, Politik, Gemeinden

Inpflichtnahme der Fricktaler Gemeinderätinnen und Gemeinderäte

Die meisten Fricktaler Gemeinde-Exekutiven sind für die kommende Amtsperiode komplett. Regierungsrat Urs Hofmann hat die Gewählten am Dienstagabend in Pflicht genommen.

In Schwaderloch fehlt noch ein Gemeinderat, in Obermumpf sind es noch zwei. In den übrigen Fricktaler Gemeinden sind alle Sitze für die kommende Amtsperiode 2018/ 2021 besetzt. «Im ganzen Kanton gibt es noch in zwölf Gemeinden Vakanzen. Das sind mehr als auch schon», erklärte Yvonne Reichlin, Leiterin Gemeindeabteilung, gegenüber der NFZ. Am Dienstagabend sind die Gewählten der beiden Fricktaler Bezirke im Rheinfelder Kurbrunnen-Saal feierlich in Pflicht genommen worden.

«Von unten nach oben»
«Die direkte Demokratie ist Ausdruck davon, dass unser Staat von unten nach oben aufgebaut ist. Wir alle sind Teil dieses erfolgreichen politischen Systems», sagte Franco Mazzi, Präsident der Gemeindeammänner-Konferenz des Bezirks Rheinfelden. Er rief die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte dazu auf, ihre Arbeit mit Freude, Präzision und Gelassenheit zu tun. Roger Fricker, Präsident der Gemeindeammänner-Konferenz des Bezirks Laufenburg, sagte: «Nehmen Sie ihre Befugnisse wahr und fällen sie die Entscheide nach bestem Wissen und Gewissen.» Wichtig sei immer auch eine Portion gesunder Menschenverstand. Regierungsrat Urs Hofmann stimmte die Gewählten in seiner Rede auf das Amt ein: «Es freut mich, dass Sie sich bereiterklärt haben, für die nächsten vier Jahre Verantwortung für Ihre Gemeinde und somit für unseren Kanton und unsere Gesellschaft zu übernehmen.»

Für die Neugewählten werde sich ab dem nächsten Jahr einiges im Leben ändern. «Sie werden vielleicht Ihre Gemeinde nicht mehr gleich sehen wie bisher und Sie werden dereinst, wenn Sie Ihr Amt wieder verlassen, nicht mehr die genau gleiche Person sein wie zuvor.» Als Behördenmitglied sei es Pflicht, nicht nur für sich selbst und das persönliche Umfeld zu denken, sondern für die ganze Gemeinde. «Im Gegenzug erhalten Sie nun Gelegenheit, unser Gemeinwesen konkret und nach ihren Vorstellungen mitzugestalten. Regieren heisst gestalten, entwerfen, vorschlagen, zur Diskussion stellen und nicht nur verwalten», betonte der Regierungsrat.

Hofmann selber wurde vor 32 Jahren als Stadtrat von Aarau in Pflicht genommen. «Ich habe meine Entscheidung, dieses Amt während mehr als zehn Jahren auszuüben, nie bereut, auch wenn es unangenehme Momente gab.» Er hatte auch einen Tipp parat: «Offenheit und ein kollegialer Umgang sind das A und O eines erfolgreichen Gemeinderats.» Wenn man sich auf die Gemeinderatssitzungen freue, dann sei das die beste Voraussetzung dafür, optimale Entscheide für die eigene Gemeinde zu treffen.

«Auf Augenhöhe»
Abschliessend meinte Hofmann: «Dem Kanton Aargau liegen seine Gemeinden am Herzen. Unser Staat braucht handlungs- und leistungsfähige Gemeinden, die ihre Aufgaben wahrnehmen wollen. Er braucht sie als verlässliche Partner auf Augenhöhe – und das gleiche gilt auch für Sie als Behördenmitglieder.»

Nach den Reden wurde zur Tat geschritten. Alle versammelten Fricktaler Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gelobten, «zum Wohle der Gemeinschaft Verfassung und Gesetz zu befolgen sowie die Pflichten des Amtes gewissenhaft zu erfüllen.»


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