Die cleveren Chinesen und andere Grössen kaufen Land auf der ganzen Welt statt zu verkaufen. Sie denken weitsichtig an ihre Nahrungssicherheit bevor es zu spät ist. Bei uns passiert das Gegenteil, täglich wird hektarweise wertvolles Kulturland überbaut, das uns bald fehlen wird, um die dem Volk wichtige Ernährungssicherheit Schweiz zu garantieren. Die gesetzlich verankerte Fruchtfolgefläche ist längst unterschritten. Jetzt soll die Leigruebe als nächstes dran glauben. Packen wir doch jetzt diese letzte Chance, nicht weiteres Bauernland zu verscherbeln, und erhalten diese fruchtbare Ebene in Möhlin als Kulturland, eben, um in Notzeiten gewappnet zu sein. Zu schnell könnte sich etwas ändern in den heutigen unsicheren Zeiten, sei es aus meteorologischer oder politischer Sicht oder anderen Veränderungen.

Fragwürdig ist auch die plötzliche Kehrtwende des Kantons. Das macht stutzig.

Gemeindeland zu verkaufen und zu verbauen ist kein kluger Schachzug. Bevor die Folgekosten kommen, sprich Infrastruktur, ist das Geld weg und kein Land mehr da. Land war immer eine Sicherheit in schwierigen Zeiten. Das wird im heutigen kaskadischen Wahnsinn vergessen.

Weitere Folgen sind mehr Lungenkrankheiten, mehr Krankenkosten, mehr Hitzetote auf dem zurückstrahlenden Beton, noch mehr gestresste Leute, die keinen Erholungsraum mehr finden und die in immer grösserer Gefahr stehenden Schüler auf ihrem Weg zur Schule. Da kann man nicht mehr von «Möhlin blüht» reden, eher von «Möhlin verblüht».

Was also haben wir von diesem Bauboom? Nichts Positives, nur eine Menge Schulden und Schattenseiten. Es ist erwiesen, Wachstum führt in die Schuldenfalle und eine Steuererhöhung ist prognostiziert, nicht in diesem Jahr wie versprochen, aber todsicher in 1 bis 2 Jahren.

Also stimmen wir doch mit gesundem Menschenverstand für eine Auszonung der Leigruebe an der Gemeindeversammlung vom 23. November.

CHRISTINE WALDMEIER, MÖHLIN, PRO KULTURLAND