Kultur- und Kirchengeschichte auf sinnliche Art erleben

  01.11.2017 Gemeinden, Kommende Events, Nordwestschweiz, Kultur, Kunst, Unteres Fricktal

von Clara Rohr-Willers

Es geht dynamisch zu und her in der reformierten Kirche in Rheinfelden am zweiten Durchlauf am 28. Oktober. Schon beim Eintritt in die Kirche gerät man in den Sog der Geschichte. Einprägsame Bilder werden auf die Leinwand projiziert, Musikerinnen spielen Renaissance-Stücke, die Hauptdarsteller bereiten sich vor. Während die Bühnen- und Kostümbildnerin Ursula N. Müller bei einer Sängerin das Kostüm justiert, gibt Regisseur Peter Senn der Technik letzte Anweisungen. Theaterfieber liegt in der Luft. «Jetzt arbeiten wir an der Koordination», sagt Peter Senn. Der Chor und die Musiker unter der Leitung von Dirigent Christoph B. Herrmann, die Schauspieler und Techniker müssen auf einander eingehen. Bei 50 Mitspielenden ist dies eine Herausforderung.

 

Mit Wibrandis am Zeitgeschehen

Der Ausschlag für das Theaterstück gab der historische Roman von Helen Liebendörfer mit dem Titel «Die Frau im Hintergrund» (Friedrich Reinhardt Verlag, 2013). «Mit der Figur der Wibrandis sollen anonymere Menschen einen Raum erhalten», erklärt der Regisseur. Auch sei es erzähltechnisch einfacher, eine Mutter und Ehefrau als Haupt- und Identifikationsperson einzusetzen als einen der Reformatoren. Die Bad Säckingerin Wibrandis Rosenblatt war mit den drei grossen Reformatoren Johannes Oekolampad, Wolfgang Capito und Martin Bucer nach einander verheiratet und erlebte mit ihren Gatten die Reformation in Basel, die Reformation und Gegenreformation in Strassburg und das Entstehen der Anglikanischen Kirche in England. Die Angst vor der Pest war allgegenwärtig. Für die Darstellung des schicksalhaften Lebens von Wibrandis und deren Mutter findet Peter Senn eindrückliche Bilder.

Peter Senn und rund 50 Mitspielende zeigen die Reformierte Kirche als lebendige Gemeinschaft, die sich mit ihren Wurzeln auseinandersetzt. Am 9., 10., 11. und 12. November 2017 finden die Aufführungen des Theaterstückes «Wibrandis - die Frau der Reformatoren» statt.

 

Ganzer Artikel in der abonnierten Print- und Online-Ausgabe der NFZ am Dienstag

 

 

 

 


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