Historische Fledermosti mit Hochstamm-Pflanzungen eröffnet

  13.11.2017 Hellikon

Hellikon setzt bewusst auf Äpfel und Birnen

Viele Dutzend Frauen, Männer und Kinder waren am Samstag Zeugen der Wieder-Inbetriebnahme der historischen Fledermosti in Hellikon. Die gelungene Veranstaltung war der Startschuss in eine Zukunft, in der im Wegenstettertal nicht nur gemostet, sondern nachhaltig dem Anbau von Hochstamm-Obstbäumen hohe Beachtung geschenkt werden soll.

Willi Wenger-Wüthrich

Der örtliche Naturschutzverein, der Verein Fledermosti Hellikon sowie das engagierte Mostiteam hatten am Samstag zum Startschuss und zur Neueröffnung der Mosti geladen. Und diese «passte» in allen Belangen, trotz des nicht gerade einladenden Wetters. Dennoch: Es herrschte bei der Sägerei Hellikon, wo die Fledermosti steht, eine ausgesprochen gute Stimmung. Das Gros war, man kann das so sagen, aus dem Häuschen. Allen voran Mosti-Präsident Jascha Schneider. «Ich bin stolz, Euer Präsident sein zu dürfen», sagte der Zuzger bei leichtem Regen. Er wies im Rahmen seiner Begrüssungsrede darauf hin, wie wichtig für ihn ein solcher Anlass grundsätzlich sei.

Etwas Nachhaltiges geschaffen
Dieser sei einerseits für die Gesellschaft zentral und andererseits für die kulturelle Verwurzelung. Schneider – er ist auch Präsident der Raiffeisenbank Wegenstettertal – sagte zur NFZ zudem, dass er überzeugt sei, dass man mit der «neuen» Fledermosti etwas Nachhaltiges von Wert sichergestellt habe. «Dies scheint mir wichtig und aus diesem Grund hat sich Raiffeisen hier als Sponsor betätigt».

Lebensräume für seltene Vogel- und Fledermausarten
Hocherfreut äusserte sich auch Kathrin Hasler vom Vorstand des Fricktal Regio Planungsverbands. Sie wies gut gelaunt auf das Projekt von Hochstamm-Apfelbäumen hin, von welchen am Samstag deren vier unweit der Fledermosti gepflanzt worden sind. Diese sind Teil einer Pflanzaktion, in deren Rahmen mehrere Dutzend Apfel- und Birnenbäume gepflanzt werden. Diese seien letztlich unverzichtbare Lebensräume für seltene Vogel- und Fledermausarten, so Halser weiter.

«Dies ist der Grund, warum wir uns hier mit Nachdruck für den Erhalt und die Neupflanzung von Hochstammbäumen sowie der Stärkung der hochwertigen Hochstammprodukte einsetzen». Dass Hellikon bewusst auf Äpfel und auf Birnen und nicht auf Kirschen setzt, hat einen Grund. Hasler: «Heute ist die Vermarktung von Hochstamm-Kirschen aufgrund des Kundenverhaltens fast nicht mehr möglich».

Vom Aussterben bedroht
Die Fledermosti, auf der 1899 erstmals gemostet wurde und die mit Wasserkraft aus dem Möhlinbach betrieben wird, hielt der Neueröffnung in jeder Beziehung stand. Sie produzierte einen Saft, der ausserordentlich gut mundete. Inskünftig sollen mit ihr, der Mosti, in der Stunde 1000 Liter produziert werden. Es ist vorgesehen, den Most auch im hiesigen Handel anzubieten. Eine intensive Zusammenarbeit mit den Landwirten ist deshalb angedacht. Diese liefern schliesslich das Obst, das auch aus alten Sorten besteht. Eine davon ist der vom Aussterben bedrohte Helliker Totenapfel, dessen Fortbestehen mit einer Neuanpflanzung am Samstag sichergestellt wurde.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote