Hallenbad Liebrüti soll für mehrere Jahre geschlossen werden

  20.11.2017 Kaiseraugst

Sanierung für 10,5 Millionen Franken geplant

Am 31. März 2018 wird das Hallenbad Kaiseraugst voraussichtlich für mindestens zwei Jahre geschlossen. Geplant ist eine Totalsanierung. An den Kosten von 10,5 Millionen Franken soll sich die Einwohnergemeinde mit 45 Prozent beteiligen, den Rest übernehmen die privaten Eigentümer der Siedlung Liebrüti.

Valentin Zumsteg

Das Hallenbad Liebrüti in Kaiseraugst ist das einzige Indoor-Sportbad im unteren Fricktal. Es wurde vor über 40 Jahren gebaut und ist heute stark renovationsbedürftig, wie der Gemeinderat betont: «Obwohl die jährlichen Unterhaltsarbeiten immer ausgeführt wurden, muss das Hallenbad total saniert werden, um den heutigen Anforderungen zu genügen.»

Rutsche und Dampfbad
Neben der kompletten Erneuerung der technischen Anlagen soll das Bad attraktiver werden. Geplant sind unter anderem ein Heisswasserbecken, eine Röhrenrutsche, die Neugestaltung des Kleinkinderbeckens und ein Dampfbad mit Spassduschen. Die Gemeinde rechnet mit Kosten in der Grössenordnung von 10,5 Millionen Franken.

1999 hat die Wohlfahrtsstiftung der F. Hoffmann-La Roche AG die Siedlung Liebrüti an den Privatmann Benno Bernardi verkauft. Er lehnte es ab, den Betrieb des Hallenbades zu übernehmen. Um dessen Fortbestand zu gewährleisten, genehmigte die Einwohnergemeinde im Jahr 2000 einen Dienstbarkeitsvertrag für das Bad. Damit ist geregelt, dass die Gemeinde das Hallenbad betreibt und sich die Eigentümerschaft nur mit einem Defizitbeitrag daran beteiligen muss. Das jährliche Defizit belief sich für die Gemeinde im Durchschnitt auf rund 350 000 Franken.

Die geplante Sanierung will die Gemeinde jetzt aber nicht alleine stemmen. Deswegen ist mit der heutigen Eigentümerschaft der Liebrüti, den Gebrüdern Thomas und Alexander Götz, eine Neuregelung des Betriebs vorgesehen. Um den langfristigen Fortbestand des Hallenbades zu sichern, soll eine einfache Gesellschaft «Hallenbad Liebrüti» gegründet werden. Gesellschafter sind die Einwohnergemeinde sowie die Brüder Götz. An den Kosten von 10,5 Millionen Franken für die Totalsanierung beteiligen sich die Grundeigentümer mit 5,775 Millionen Franken (55 Prozent) und die Einwohnergemeinde mit 4,725 Millionen Franken (45 Prozent). Gemäss diesem Beteiligungsverhältnis sollen auch künftige Kosten sowie Gewinn oder Verlust aufgeteilt werden. Zudem erhält die Gemeinde das Recht, das Hallenbad an drei Vormittagen pro Woche für die Dauer von drei Stunden zu Schulzeiten zu nutzen. Dafür zahlt die Gemeinde 100 000 Franken pro Jahr.

Kündigung für Angestellte
Auch wenn derzeit noch nicht klar ist, wann die Sanierung beginnt, soll das Bad per 31. März 2018 geschlossen werden. «Ab diesem Zeitpunkt starten die Detailplanungen für die Gesamtsanierung. Ein exakter Baustart ist noch nicht definiert, denn das notwendige Baugesuchsverfahren ist noch nicht durchgeführt worden», erklärt der Gemeinderat. Er rechnet damit, dass die Bauarbeiten rund zwei Jahren dauern werden.

Für die vier festangestellten Mitarbeitenden des Bades hat die geplante Schliessung weitreichende Konsequenzen. Ihnen soll gekündigt werden. Ein Sozialplan werde erstellt, verspricht der Gemeinderat. An der kommenden Einwohnergemeinde-Versammlung vom 13. Dezember entscheiden die Stimmbürger über das Geschäft und die damit zusammenhängenden Verträge.


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