«Pinselrenovation» ist nicht realistisch

  03.11.2017 Aargau, Frick, Nordwestschweiz, Abstimmungen, Oberes Fricktal, Gemeinden, Gemeindeversammlung

von Bernadette Zaniolo

Nach 42 Jahren Betriebszeit ist eine «Pinselrenovation» nicht realistisch, so Gemeindeammann Daniel Suter am Dienstagabend zum Schluss seiner Präsentation über die vorgesehenen Investitionen in das Freizeitzentrum Vitamare. Bei den 6,7 Millionen Franken soll es sich, wie eine Studie (Kannewischerstudie 2014) zeige, um «dringende und nötige Massnahmen» handeln. Mit 2,6 Millionen Franken stellt dabei die Sanierung und der Umbau der Garderoben und Duschbereiche den grössten Brocken dar. Suter verglich die hohen Kosten mit einem Haus, bei dem Küche und Bad durch die sanitären Einrichtungen und Platten auch die kostenintensivsten Posten seien. Zudem müssen auch die Lüftungs- und Klimaanlage erneuert und die Wasser- und Abwasserleitungen ersetzt werden.

Die Sanierung und der Umbau ermöglicht eine Entflechtung der Kinder- und Erwachsenengarderoben und es werden auch, zeitgemäss, Familien-Garderoben geschaffen. Auf der hinteren Seite des Hallenbades ist ein Liegeplatz (Kosten 400 000) und ein neues Kinderplanschbecken (1,1 Million Franken) sowie ein getrenntes Nichtschwimmerbecken (335 000 Franken) vorgesehen. Ein neuer Eingangsbereich (Richtung Parkplatz) soll die Zugangskontrolle verbessern.

 

Kurzzeitige Schliessung des Hallenbades

Gemäss Investitionsplan der Gemeinde Frick ist der Umsetzungsbeginn des Modul 1 (dringende und nötige Massnahmen) auf Frühling 2020 vorgesehen. Aufgrund der Komplexität der Arbeiten wird die Schliessung des Hallenbades vom Frühjahr bis Herbst als sinnvoll erachtet. Über den Baukredit soll der Souverän voraussichtlich an der Sommergemeinde 2019 befinden. Der Projektierungskredit in der Höhe von 650 000 Franken soll an der Gemeindeversammlung vom 24. November 2017 gesprochen werden. In diesem sind planerische Vorleistungen von 100 000 Franken für allfällige spätere Ausbauoptionen enthalten.

 Diese würden weitere 11,2 Millionen Franken bedeuten. Gemeindeammann Daniel Suter machte am Infoabend jedoch klar, dass es sich dabei um «Nice to have»-Ausbauoptionen handle. Auch die Kosten einer zusätzlichen Sport-Schwimmhalle wurden eruiert. Dies wären Investitionen von fast 10 Millionen Franken. «Ein solches Projekt könnte nur als Verbundaufgabe mit der Region und dem Kanton realisiert werden», betonte Suter. Er verwies nochmals darauf, dass es sich bei den Sanierungskosten von 6,7 Millionen Franken um dringende und nötige Investitionen handle. «Man muss jedoch etwas über die Nase hinaus schauen.»

 

Defizit von 400000 Franken

In der anschliessenden Diskussion wurden auch kritische Stimmen laut. So habe der Gemeinderat zwar aufgezeigt, wann in den letzten Jahren investiert beziehungsweise gebaut wurde und dass die Attraktivität gesteigert worden sei. Doch die Zahlen dazu würden fehlen, ausser – wie zu erfahren war – dass das Defizit der Badi in der laufenden Rechnung 400 000 Franken beträgt. Die Abschreibungen der Investitionskosten (7,35 Millionen Franken) von jährlich 190 000 Franken während 35 Jahren, «bindet uns so viele Steuerprozente für die nächsten Jahre», wurde moniert. «Dieser klare Wein soll uns der Gemeinderat auf den Tisch legen.» Nebst der Vorlegung einer Betriebsrechnung bis zur Gemeindeversammlung soll der Gemeinderat auch die Parkplatzbewirtschaftung beim Vitamare überdenken.

Der Gemeinderat Frick ist davon überzeugt, dass die vorgeschlagene Sanierungsvariante der richtige Weg ist, um die Infrastruktur des Vitamare Freizeitzentrums zu sanieren und modernisieren, «ohne die Gemeindefinanzen über Mass zu strapazieren», so Gemeindeammann Daniel Suter.


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