Zeiningen macht den Deckel drauf

  12.10.2017 Abstimmungen, Zeiningen, Politik, Brennpunkt, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Am nächsten Montag, 16. Oktober, 12 Uhr, ist es amtlich: Dann wird Alfred Studer als neuer Vizepräsident der Gemeinde Zeiningen für die Amtsperiode 2018/2021 bestätigt sein. In sogenannt stiller Wahl. Noch vor wenigen Wochen hat man mit einem solchen Szenario nie und nimmer gerechnet. Um das zu erklären, bedarf es einen kurzen Rückblick auf den 24. September.

Plötzlich Vizepräsident
Damals wählten die Zeininger einen neuen Gesamtgemeinderat, eine neue Gemeindepräsidentin (Gisela Taufer) und: keinen Vizepräsidenten. Peter Frick, der einzige offiziell für dieses Amt Kandidierende, verpasste nicht nur das absolute Mehr, er verpasste nach vier Amtsperioden gar die Wiederwahl in den Gemeinderat. «Diese Abwahl tut sicher weh», sagte Frick damals zur NFZ und weiter: «Es ging um eine einzige Stimme.» In der Tat: Gemeinderatskandidat Frick erhielt 383 Stimmen, landete damit auf Platz sechs, Neu-Kandidat Alfred Studer (parteilos) erhielt eine einzige Stimme mehr (384) und wird damit als fünftes Gemeinderatsmitglied in die Exekutive der kommenden Amtsperiode einziehen. Peter Frick räumte noch am Tag der Wahlniederniederlage ein, dass er dem Kandidaten Studer ebenfalls seine Stimme für den Gemeinderat gegeben habe. Es war, wenn man so will, diese eine Stimme, die Alfred Studer für die Wahl gereicht hat. Und just dieser Alfred Studer wird nun das Erbe von Peter Frick als Vizepräsident der Gemeinde Zeiningen antreten, wird in stiller Wahl bestätigt werden am kommenden Montag, 12 Uhr. Bis dahin hätten die anderen Gemeinderäte zwar Zeit, dem Kollegen das Amt noch streitig zu machen. Doch damit ist nicht zu rechnen. Die Karten die neu gewählten Gemeinderäte bereits auf den Tisch gelegt. «Wir haben uns getroffen, miteinander diskutiert und alle gemeinsam entschieden, wer von uns fürs Vizepräsidium kandidieren soll», sagt Alfred Studer auf Anfrage der NFZ. Ohnehin sei man sich einig gewesen im Plenum, dass eine Kampfwahl um das Amt zum Zeitpunkt ein falsches Signal gewesen wäre. «Ich freue mich sehr auf das Amt und darauf, die neue Gemeindepräsidentin Gisela Taufer unterstützen zu können», sagt Studer zudem. Doch gratulieren lassen will er sich noch nicht. «Ich bin noch nicht gewählt.»

Kleines Detail am Rande: Innerhalb der offiziellen Anmeldefrist (4. Oktober, 12 Uhr) für diesen zweiten Wahlgang eines Vizepräsidenten ging gar keine Kandidatur ein. Gemeindeschreiberin Sheena Heinz: «Die Kandidatur kam im Eifer des Gefechts ein paar Stunden zu spät an und wir wollten uns rechtlich einfach absichern.» Deshalb gilt Studers Kandidatur für den zweiten Wahlgang als akzeptiert im Rahmen der gesetzlichen Nachmeldefrist. Eine Nachmeldefrist, die am 16. Oktober, 12 Uhr, endet. Dann wird es offiziell sein – und Zeiningen neben einer neuen Gemeindepräsidentin auch einen neuen Vize-Gemeindepräsidenten bestätigt haben. In stiller Wahl.


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