Unbekannte demolieren Plätze von Waldspielgruppen

  07.10.2017 Jugend, Möhlin, Schule, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

In Möhlin gibt es wie andernorts auch Spielgruppen, die den Wald zum Wohnzimmer haben; entweder fortwährend oder organisiert als einzelne Erlebnistage. Kinder im Vorschulalter spielen dort zusammen, kochen zusammen, essen zusammen und ihnen allen gemein ist die Absicht: Die Mädchen und Buben sollen etwas vom Respekt gegenüber der Natur vermittelt bekommen. Wenig Respekt beziehungsweise gar keinen hingegen haben jene, die den Spielgruppen im Wald das Leben gerade etwas schwermachen. Innerhalb von rund drei Wochen wüteten Unbekannte zweimal bei einer Spielgruppe. Einmal im Möhliner Forst wenige Meter von der Kohlplatzhütte entfernt, einmal in einem Waldabschnitt zwischen Bachtalen und Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt. Zweimal dabei dasselbe Vorgehen: Ganz offensichtlich stand die pure Freude an der Zerstörung im Zentrum.

«Dass jemand absichtlich sowas tut»
Simone Ritter-Brogli ist eine der Leiterinnen der Naturspielgruppe Spürnasen, jene Gruppe, die unmittelbar bei der Kohlplatzhütte ihr zuhause hat. «Das tut schon weh», sagt sie und erzählt, wie sie den Platz und das sogenannte Waldsofa zuletzt vorgefunden habe. Ausgerissene Pfähle, herausgerissene Äste. Das Vogelhäuschen heruntergerissen und kaputtgetreten. «Wir hatten zudem ein Schild aufgehängt mit einem nett geschriebenen Hinweis, zum Platz Sorge zu tragen. Das Schild wurde zerbrochen und weggeworfen.» Es habe wie ein Schlachtfeld ausgesehen, sagt Ritter-Brogli, die den Vorfall vor allem auch deswegen bedauert: «Hier spielen Kinder und haben Freude an ihrem Waldplatz. Dass jemand absichtlich so etwas tut, hat uns schon geschockt.» Ein Einzelfall ist es nicht. Kurz davor wurde der Waldplatz einer weiteren Möhliner Spielgruppe heimgesucht. Der Ort befindet sich nahe beim Kraftwerk und somit an einem völlig anderen Platz. Doch auch hier dasselbe Spiel. Hauptsache, man richtet Schaden an, nimmt die Einrichtung der Kinder auseinander. «Einfach nur traurig sowas», lässt dort eine Spielgruppenleiterin ihrer Enttäuschung freien Lauf, diesmal auf Facebook: «Wer auch immer das war, ich hoffe, ihr habt ein schlechtes Gewissen. Hier halten sich Kinder auf, die tolle Stunden miteinander verbringen möchten.» Die Reaktionen blieben nicht aus, sämtliche Kommentarschreiber solidarisierten sich. Und jemand empfahl: «Macht doch eine schöne Tafel dorthin mit dem Vermerk ‹mit Kindern und für Kinder gebaut.› Vielleicht nützt das!» Von wegen. «Die wurde leider auch abgerissen.»


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