Pastoralraum Laufenburg steht vor der Verwirklichung

  27.10.2017 Aargau, Mettauertal, Sulz, Laufenburg, Nordwestschweiz, Gansingen, Mettau, Etzgen, Wil, Hottwil, Oberes Fricktal, Oberhofen, Ittenthal, Religion

von Dieter Deiss

In ihren Begrüssungsworten am Anlass in Kaisten meinte die Kaister Kirchenpflegepräsidentin Iris Rehmann: «Vor ziemlich genau 25 Jahren standen wir am Anfang des Schynbergverbandes. Viele waren damals skeptisch. Letztlich hat sich der Zusammenschluss aber bewährt.»

Der zukünftige Pastoralraum Laufenburg besteht aus sechs Kirchgemeinden, die in zwei Seelsorgeverbänden zusammengeschlossen sind. Dem Seelsorgeverband Schynberg gehören die Pfarreien Ittenthal, Kaisten, Laufenburg und Sulz an. Im Seelsorgeverband Mettauertal sind die Kirchgemeinden Gansingen und Mettau organisiert. Insgesamt umfassen diese sechs Pfarreien rund 4400 Katholiken.

In Arbeitsgruppen, zusammengesetzt aus Mitgliedern der Kirchenpflegen und Pfarreiräten, wurde an der Gestaltung des zukünftigen Pastoralraums gearbeitet. Martina Szabo, Kirchenpflegepräsidentin aus Gansingen, präsentierte die Ergebnisse. Während das Bistum die Organisationsstruktur vorgebe, sei die staatskirchenrechtliche Ebene, nämlich die Kirchgemeinden, zuständig für das Abschliessen von Verträgen, für das Personal und nicht zuletzt für die Finanzen.

 

Schaffung eines Zweckverbandes

Ein Zweckverband soll für den Betrieb verantwortlich zeichnen. Geführt wird dieser Verband von einem Vorstand, bestehend aus je einem Kirchenpflegemitglied aus den sechs Kirchgemeinden. Oberstes Organ ist die Versammlung der Mitglieder der Kirchenpflegen. Der Verbandssitz wird in Laufenburg sein. Anita Rüede, die dortige Pfarreisekretärin, wird das Verbandssekretariat übernehmen, während die Finanzverwaltung Laufenburg die Verbandsrechnung führen wird. Bereits hat man auch einen Schlüssel gefunden für die Finanzierung des Verbandes: 13 Prozent hat jede der sechs Gemeinden als Sockelbeitrag zu entrichten, die restlichen 87 Prozent werden aufgrund der Anzahl Katholiken in der Gemeinde bezahlt.

Gemeindeleiter Thomas Frey sprach in seinem Referat einleitend über den dramatischen Mangel an Seelsorgenden. «511 Pfarreien gibt es im Bistum Basel, jedoch noch lange nicht so viele Seelsorgende. Der Pastoralraum soll die Zusammenarbeit unter den Kirchgemeinden verbessern, eine Optimierung der personellen Ressourcen schaffen und Stellvertretungen unter den Seelsorgenden gewährleisten.

 

Kirchgemeinden bleiben eigenständig

Ausdrücklich betonte Frey, dass die Pfarreien auch inskünftig selbständig bleiben werden. Es sollen auch die Traditionen bewahrt werden. Weiterhin gebe es die gewohnten Gottesdienste, erhalten bleiben sollen die örtlichen Pfarreisekretariate, die Kirchenpflegen und Pfarreiräte. Weiter meinte Thomas Frey: «Die Seelsorgenden haben verschiedene Fähigkeiten, Talente und Voraussetzungen (Mann, Frau, jung, alt, verheiratet, ledig). Dies bietet die Chance, die Leute vermehrt nach ihren Stärken einzusetzen.

Folgende Anstellungen sind vorgesehen: Je mit einem 100-Prozent-Stellenpensum Thomas Frey, Pastoralraumleiter und Diakon, John Vara, leitender Priester, Barbara Metzner, Pastoralassistentin und mit 60 Prozent Helena Boutellier als Pastoralassistentin in Ausbildung. Ein Jugendarbeiter wird mit einem halben Pensum beschäftigt und für das Sekretariat sind noch zehn Prozent eingeplant. Zusammen ergibt dies einen Stellenplafond von 420 Prozent. Die vier Seelsorgenden werden ihren bisherigen Wohnsitz beibehalten und so die Möglichkeit haben, in ihrem Umfeld persönliche Beziehungen aufzubauen.

Auf eine entsprechende Frage führte Martina Szabo aus, dass im Falle einer Ablehnung des Pastoralraums durch eine oder mehrere Kirchgemeinden die Arbeitsgruppen nach Lösungen suchen müssten, während die Seelsorgenden trotzdem enger zusammenarbeiten würden. Ludwig Dünner, Kirchenpflegpräsident in Sulz, meinte: «Mit dem Pastoralraum werden wir allein schon von der Grösse her inskünftig in Solothurn mehr Gewicht haben. Wir sind hier auf dem richtigen Weg!»

Wie bereits an der Veranstaltung in Gansingen, die von etwas über 40 Personen besucht war, gab es bei den gut 60 Anwesenden in Kaisten lediglich ein paar ergänzende Fragen und Feststellungen. Die Verantwortlichen zeigten sich denn auch mit Blick auf die bevorstehenden Kirchgemeindeversammlungen zuversichtlich, dass diese dem Vorhaben zustimmen. Bereits wurde auch der Start des Pastoralraums Laufenburg festgelegt auf Sonntag, 28. Januar 2018. In der Kirche Mettau wird dann Bischof Felix Gmür im Rahmen einer feierlichen Messe den Beginn offiziell deklarieren.

 

Situation in den übrigen Fricktaler Pastoralräumen:

Eiken-Stein (AG 17): in Vorbereitung

Möhlin-Wegenstettertal (AG 18): Start am 27. Januar 2018

Kaiseraugst-Rheinfelden (AG 19): offen, Kaiseraugst hat abgelehnt

Frick und Umgebung (AG 20): in Vorbereitung

 


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