Von Valentin Zumsteg

«Ich bin kein Aussteiger», erklärt Andreas Rohner gleich zu Beginn. «Ich habe eine Wohnung und einen Beruf. Das Übernachten im Wald macht mir aber Spass – und es tut mir gut», betont der 51-jährige Rheinfelder, der als Museumstechniker und selbständiger Multimedia-Experte arbeitet.

«Das ist Freiheit»

Vor zwei Jahren hat er damit begonnen, regelmässig eine Nacht pro Woche im Wald zu verbringen – manchmal auch mehr. Auf die Idee kam er per Zufall: «Nach einem Segelurlaub mit der Familie, bei dem wir immer draussen waren, hatte ich Lust, auch hier eine Nacht im Freien zu verbringen.» Also fuhr er nach einem Arbeitstag im Naturama in Aarau nicht zurück in seine Wohnung, sondern übernachtete im Wald – und am nächsten Tag ging es wieder ins Büro. «Das war eine tolle Erfahrung. Da habe ich beschlossen, dass ich das nun wöchentlich mache. Ich war gespannt, wie lange ich es im Winter aushalte.» Er hält es bis heute aus. In den vergangenen zwei Jahren übernachtete Andreas Rohner 140 Mal draussen. Auch bei Regen, Gewitter, Wind und Schnee.

Rohner braucht dazu keine grosse Ausrüstung. Ein gespanntes Zelttuch, eine Hängematte oder ein Schlafsack sowie ein paar Kochutensilien reichen ihm. Das alles hat in einem Rucksack Platz. «Zu merken, wie wenig nötig ist, das bedeutet für mich Freiheit», sagt Rohner. In der kältesten Nacht, die er draussen verbrachte, lag die Temperatur bei -9 Grad. «In meinem Schlafsack war es mit 30 Grad wohlig warm. Das ist kein Problem.» Wo er die Nacht verbringen wird, entscheidet er meistens erst kurz vor der Abreise. Wenn es stürmt, dann sucht er sich Schutz in einer Felsnische. Er richtet sich aber auch mal in einem Steilhang oder einem Dickicht ein. Morgens früh räumt er seine Sachen wieder auf. «Ich hinterlasse keinen Abfall und kaum Spuren.»

Ganzer Bericht in der abonnierten Print- oder Digitalausgabe vom Dienstag.