Von Valentin Zumsteg

Die Kaiseraugster Vereine müssen sich in Geduld üben: «Es kommt zu einer Verzögerung. Ursprünglich wollten wir den Baukredit für das Bolingerhaus an die Ortsbürgergemeinde-Versammlung vom Dezember 2017 bringen. Doch das reicht nicht», erklärt Gemeindepräsidentin Sibylle Lüthi gegenüber der NFZ.

Der Zustand des Gebäudes – und vor allem des Dachstocks – müsse genauer untersucht werden. Der Gemeinde ist es ein Anliegen, dass die bestehende Bausubstanz möglichst erhalten bleibt. Damit soll ein Beitrag an das ursprüngliche Ortsbild geleistet werden. «Wie dies machbar ist, muss von Fachleuten abgeklärt werden. Diese Arbeiten – auch die des Statikers – nehmen mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich geplant», führt Lüthi aus.

Das Bolingerhaus am Heidemurweg stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert. Es befindet sich im Besitz der Ortsbürgergemeinde. Diese beabsichtigt, das Haus um- und ausbauen zu lassen, damit es künftig noch besser von den verschiedenen Kaiseraugster Vereinen genutzt werden kann (die NFZ berichtete).

Neben zwei Wohnungen sollen ein grosser Multifunktionsraum sowie Räume für Vereine entstehen. «Vor allem die Musikgesellschaft braucht neue Räumlichkeiten. Sie probt heute im Schulhaus Dorf, dort ist die Platzsituation jedoch unbefriedigend», führt Lüthi aus. Neben der Musikgesellschaft werden die Musikschule, Guggenmusiken und weitere Vereine das ausgebaute Bolingerhaus künftig nutzen können.

Bereits im vergangenen Dezember hat die Ortsbürgergemeinde einen Planungskredit in der Höhe von 350 000 Franken bewilligt. Die eigentlichen Baukosten werden auf rund drei Millionen Franken geschätzt – abhängig davon, wie sich die Bausubstanz präsentiert. Da es für Dezember nicht reicht, sollen die Kaiseraugster Ortsbürger gemäss Lüthi an der Sommergemeinde 2018 über einen entsprechenden Kredit entscheiden können. Sie hofft, dass danach die Realisierung schnell in Angriff genommen werden kann.

Auch «Adler» beschäftigt Ortsbürger

Derzeit beschäftigt die Kaiseraugster Ortsbürger aber noch ein anderes Grossprojekt: Die Sanierung des Gasthofs «Adler». Dafür haben sie im Juni einen Kredit von zwei Millionen Franken bewilligt. Die Arbeiten sollen laut Lüthi nach der Chilbi vom 14. und 15. Oktober so richtig loslegen. «Wir gehen immer noch davon aus, dass im Frühling 2018 die Wiedereröffnung gefeiert werden kann.» Da die personellen Ressourcen der Gemeinde beschränkt sind, sei es nicht so schlimm, dass es beim Bolingerhaus zu einer Verzögerung komme.