«Die Schnellen schlucken die Langsamen»

  07.09.2017 Aargau, Laufenburg, Wirtschaft, Nordwestschweiz, Gewerbe, Oberes Fricktal, Gemeinden

von Susanne Hörth

 

NFZ: Herr Rupp, Balteschwiler hat in den letzten Jahren viel in neue Infrastrukturen in Laufenburg investiert. Ein Standortbekenntnis?

Markus Rupp: Ganz klar ja. Wenn ein Unternehmen auf eine rund 220-jährige erfolgreiche Geschichte an diesem Ort zurückschauen kann, braucht es keinerlei Überlegungen, woanders hinzugehen. Was hier in den letzten Jahren an Neuem entstanden ist, sind Innovationen und der Wille, ein verlässlicher Arbeitgeber zu bleiben.

 

Mit was hebt sich Ihr Betrieb von anderen ab?

Logistische Dienstleistungen, die wir hier bieten können, werden auch den Unterschied zu anderen Anbietern machen. Kurze Wege sind Erfolgsfaktoren der Zukunft. Denken Sie nur allein an das explodierende Verkehrsaufkommen (Stau) und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Kosten (LSVA). Früher hiess es, die Grossen fressen die Kleinen. Heute heisst es, die Schnellen schlucken die Langsamen. Die Kapitalbindung wird heute an den Lieferanten abgetreten und von daher bin ich überzeugt, dass sich diese gewaltige Investition langfristig als richtig erweist.

 

Wo positioniert sich Balteschwiler am Markt?

Wir sehen uns als Komplettanbieter für das holzverarbeitende Gewerbe. Mit über 18000 Handelsprodukten, einer Produktion, die sich den individuellen Kundenbedürfnissen anpassen kann, sind wir sehr breit aufgestellt. Unsere Kernkompetenzen finden sich in den Bereichen Holz im Garten, der Fassade, im Innenausbau und immer zentraler im Elementbau mit Projektcharakter. Insofern gehören wir zu den sieben grössten Anbietern in der Schweiz.

 

Wie viele Menschen arbeiten bei Balteschwiler?

Zu unserer Balteschwiler-Familie zählen 110 Kolleginnen und Kollegen in den verschiedensten Funktionen.

 

Auch in den verschiedensten Berufen?

Hier sehe ich eine Achillesferse von Balteschwiler! Wir bieten jungen Menschen an, eine kaufmännische Grundausbildung bei uns zu absolvieren. Aber dann wird’s dunkel!

Schreiner, Maschinisten, Techniker, Verkäufer, all die Berufe, welche wir brauchen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, sind leider noch nicht Bestandteil des Ausbildungskonzepts bei uns.

 

Aus Ihren Worten spürt man, Ausbildung ist Ihnen sehr wichtig.

Lebenslanges Lernen gehört zu meinen festen Werten. Ich habe eine Vision. Ich würde gerne eine Balteschwiler-Akademie gründen. Für junge Berufsleute in der Holzbranche. Für den Erfolg eines Betriebes sind die Mitarbeiter matchentscheidend. Sie holen die Kunden ab, beraten, begeistern für unser Angebot. Letztlich ist es auch der Kunde, der den Lohn bezahlt und nicht die Buchhaltung des Betriebes.

 

Tage des Schweizer Holzes am 15./16. September bei Balteschwiler AG in Laufenburg

Mit diesen zwei landesweiten Tagen der offenen Tür in Schweizer-Holz-Betrieben wird dem breiten Publikum die regionale Breite und Tiefe der Holzproduktion gezeigt. Der erste Tag richtet sich bei der Balteschwiler AG vor allem an Fachleute.

Am zweiten Tag ist die breite Öffentlichkeit eingeladen, sich bei dem Laufenburger Betrieb einen Einblick über die Holzverarbeitung zu verschaffen. Die gesamte Wertschöpfungskette Holz wird aufgezeigt. Angesprochen sind auch Kinder, Schulen und damit auch der potenzielle Berufsnachwuchs. Zudem wird ein unterhaltsames Rahmenprogramm geboten, bei dem selbst Helikopter-Rundflüge nicht fehlen. Markus Rup zu den Tagen des Schweizer Holzes: «Es ist eine nationale Kampagne der Organisation woodvetia, die zum Ziel hat mit verschiedensten Partnern aus der Holzbrache einem breiten Publikum den Weg des Schweizer Holzes vom Wald zu Ihnen nach Hause aufzuzeigen.» 


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