von Hildegard Siebold

Lampionumzug, Höhenfeuer, Blasmusik, Geselligkeit und Armbrustschiessen sind die traditionellen Zutaten der Bundesfeier in Gansingen. Andernorts, wie in Basel tags zuvor, gibt es ein grosses Feuerwerk auf dem Rhein. «Die Stadt war proppenvoll», erzählte Regierungsrat und Festredner Alex Hürzeler. Als Regierungsrat dürfe er jedes Jahr ein Bundesfeierprogramm der Kontraste erleben, so Hürzeler. Ihm selbst behage die «traditionelle» Bundesfeier am meisten, verriet er. In den Mittelpunkt seiner Rede stellte Hürzeler die Begriffe Tradition und Brauchtum im Kontext des 1. August.

Lebendiges Brauchtum

Der Brauch sei eine wiederkehrende Handlung in einer Gemeinschaft, eine Gewohnheit, die sich innerhalb einer Gruppe oder Kultur herausbilde. Der Begriff Tradition sei etwas, das seit vielen Generationen überliefert sei und als kultureller Wert gelte. Es gehe also darum, so Hürzeler, ein Ereignis zu bewahren. Bräuche seien oft ein Ausdruck der Tradition. «Die Erinnerung an die Gründung der Eidgenossenschaft ist die Tradition. Dass wir dies am 1. August immer wieder aktiv tun, ist Brauch», sagte Hürzeler und ging in der Folge auf die Gründungsgeschichte der Schweiz ein. Dass man der Entstehung der Schweiz auf verschiedenste Weise mit unterschiedlichen Bräuchen gedenke, empfand Hürzeler als wunderbar. Denn es zeige, der Brauch ist lebendig und die Tradition bleibe erhalten. Und gerade heute, in Zeiten immer neuer Herausforderungen, sei der Nationalfeiertag ein Fels in der Brandung und die Menschen feiern, was sie gemeinsam verbindet.

Gefeiert wurde in Gansingen noch bis in die Nacht hinein zu den Klängen der Blasmusik «Hupfdipupf», einer Abordnung der Musikgesellschaft Gansingen, während die Kinder mit ihren Lampions zum Höhenfeuer marschierten, wo auf sie ein gratis Augustweggen wartete. Tell-Königin 2017 beim Armbrustschiessen wurde übrigens Erika Boutellier aus Gansingen.