«Das Spital Laufenburg ist gefährdet»

  16.08.2017 Aargau, Rheinfelden, Politik, Laufenburg, Gesundheit, Brennpunkt, Oberes Fricktal, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

«Die Antwort ist überaus deutlich und in dieser klaren Form überraschend ausgefallen», erklärt der Fricktaler GLP-Grossrat Roland Agustoni. Ende Juni hat der Regierungsrat eine Interpellation beantwortet, die von 16 der 17 Fricktaler Grossrätinnen und Grossräten Anfang 2017 eingereicht worden war. Es geht um die Zukunft des Gesundheitszentrum Fricktal (GZF). Dieses betreibt heute die Spitäler Laufenburg und Rheinfelden. Für beide Häuser verfügt das GZF über eine einzige Betriebsbewilligung. Der Kanton möchte dies ändern und die beiden Betriebe einzeln betrachten. Dagegen wehren sich das GZF und 16 von 17 Fricktaler Kantonsparlamentariern.

 

Sollen Bürger aktiv werden?

In seiner Antwort wies der Kanton daraufhin, dass im Spital Laufenburg heute nicht alle Anforderungen der vergebenen Leistungsaufträge erfüllt werden. «Gegebenenfalls könnte dies einen Entzug einer Betriebsbewilligung zur Folge haben», hält der Kanton fest (die NFZ berichtete). Im Fricktal haben diese Aussagen zu Diskussionen und Besorgnis geführt. Es ist auch die Frage aufgetaucht, ob sich die Bürgerinnen und Bürger jetzt für das GZF und insbesondere für das Spital Laufenburg einsetzen sollen.

Grossrat Roland Agustoni kann die Besorgnis verstehen: «Das Spital Laufenburg ist aufgrund der Stellungnahme des Kantons in seiner jetzigen Form aus meiner Sicht durchaus gefährdet.» Trotzdem denkt er nicht, dass es kurzfristig zu einer Schliessung kommen wird. «Mittel- oder langfristig gesehen stellt sich diese Frage jedoch schon», so Agustoni. Das GZF müsse nun aufzeigen, dass die vom Gesundheitsdepartement vorgebrachten Bedenken und Feststellungen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Sollen sich die Fricktalerinnen und Fricktaler jetzt für ihre Spitäler einsetzen? «Ich erachte eine aktive Bürgerbeteiligung zum jetzigen frühen Zeitpunkt als nicht angezeigt», sagt Agustoni. «Zuerst müssen die Absichten des Kantons klarer sein.»

Auch CVP-Grossrat Martin Steinacher aus Gansingen verfolgt die Entwicklung genau: «Ich mache mir Sorgen um diesen Standort. Es ist so wie bei den Schulstandorten, oft herrscht die Meinung, weniger Standorte seien billiger. Man muss aber genau hinsehen, denn kleine Standorte sind oft günstiger zu betreiben als grosse.» Ob das GZF an zwei Standorten arbeiten will und kann, solle dieser Betrieb selber entscheiden. Steinacher: «Ich halte nicht zwingend am Standort Laufenburg fest, aber wenn dieser einigermassen kostendeckend betrieben werden kann, ist das von Vorteil.»

Ganzer Text in der abonnierten Print- oder Digitalausgabe vom Dienstag.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote