Oberstufenschüler gehen nach Rheinfelden und Frick

  02.06.2017 Aargau, Rheinfelden, Frick, Eiken, Stein, Gipf-Oberfrick, Abstimmungen, Schule, Oberes Fricktal, Münchwilen, Unteres Fricktal

von Susanne Hörth

Eiken, Münchwilen und Stein entscheiden an ihren kommenden Gemeindeversammlungen über die Auflösung des gemeinsamen Schulverbandes EMS und die künftigen Schulorte ihrer Oberstufenschüler ab August 2019. Schulgemeinderätin Benie Ankli zeigte am Infoabend in Stein die Ist-Situation auf. Heute gehen die Bezirksschüler von Stein in die Kreisschule Unteres Fricktal (KUF) in Rheinfelden. Die Bezschüler aus Münchwilen wahlweise nach Frick oder Rheinfelden. Eiken schickt seine Bezler nach Frick. Die Real- und Sekundarschüler im Schulverband EMS werden aufgeteilt auf die beiden Schulstandorte Eiken und Stein. Weil die gesetzlichen Grundlagen (Klassengrösse) nur noch knapp erreicht werden sowie erschwerte Bedingungen als Kleinstschule die Zukunft äusserst unsicher gestalten, haben sich die EMS-Verantwortlichen schon länger mit dem wie Weiter befasst. Dieses sieht für Stein den Anschluss an die KUF, für Eiken und Münchwilen die Oberstufenschule in Frick vor.

Die Steiner werden an ihrer «Gmeind» vom 8. Juni über die Auflösung vom Schulverband EMS und über den Beitritt zur Kreisschule Unteres Fricktal (KUF) mit Annahme der Satzungen abstimmen. Stein wird dann im Verbandsvorstand wie auch in der Kreisschulpflege mit je einem Sitz vertreten sein. «Diese Mitsprache war uns sehr wichtig», betonte Gemeindeammann Hansueli Bühler. An der Oberstufe in Frick gibt es keine solche Mitsprachemöglichkeit. Ein Umstand, der am Steiner Infoabend insbesondere von Eiker und Münchwiler Anwesenden kritisiert wurde.

 

Grössere Schule, mehr Unruhe

Ein Eiker befürchtete, dass mit den grösseren Schulgebilden auch die Unruhen auf den Schulhausplätzen zunehmen würden. Die eingesparten Kosten bei den Schulgeldern dann für Heilpädagogen und Schulsozialarbeiter ausgegeben werden müssten. Laut einer kantonalen Untersuchung hänge Gewalt und Littering nicht mit der Grösse einer Schule zusammen, sagte Hansueli Bühler. Um Sicherheit am Bahnhof sowie Schülertransport und dessen Kostenübernahme drehten sich weitere Fragen.

Eine Eikerin hatte das Gefühl, dass die Steiner zu schnell unterwegs und schon auf ein Züglein aufgesprungen seien. Hingegen seien Eiken und Münchwilen noch gar nicht bereit. Die Lösung mit Frick sei nachvollziehbar, so eine andere Versammlungsteilnehmerin. Das fehlende Mitsprachrecht dort sei aber, wie wenn man die Katz im Sack kaufen würde.

«Was passiert, wenn Eiken, Münchwilen oder Stein die Auflösung des Schulverbandes EMS ablehnen», wollte darauf ein Anwesender wissen. «Dann machen wir weiter wie bisher. Wir werden aber über kurz oder lang wie das Oberstufenzentrum Fischingertal in Mumpf anstehen. Und dann wird uns der Kanton die Bewilligung entziehen», machte Benie Ankli deutlich, dass man lieber selbst aktiv planen möchte als letztlich vom Kanton bestimmt zu werden. Mit dem KUF-Beitritt schliesst Stein eine 35-jährige, gegenseitige Verpflichtung ab. «Ein wertvoller Punkt ist auch, dass alle Oberstufenschüler aus dem Dorf künftig am gleichen Ort unterrichtet werden», betonte Hansueli Bühler.

In der Diskussion meldete sich auch ein Mann aus Gipf-Oberfrick. Er forderte die Münchwiler und Eiker auf, bei ihren Gemeinderäten beliebt zu machen, dass sie ihre Oberstufenschüler nach Gipf-Oberfrick statt nach Frick schicken sollen. Eine IG setzt sich in Gipf-Oberfrick dafür ein, dass der Oberstufenstandort in der Gemeinde eigenständig bleiben kann und nicht als Aussenstandort von Frick geführt wird.

Der Schulverband EMS braucht für seine Auflösung eine Zweidrittel-Mehrheit. Das heisst, es müssen sicher zwei der drei betroffenen Gemeindeversammlungen (in Stein, Eiken und Münchwilen) den von den Gemeinderäten und Schulpflegen beantragten Auflösung zustimmen.


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