Abwasserverband Sisslerfeld auf der Zielgeraden

  22.06.2017 Eiken, Stein, Nordwestschweiz, Sisseln, Gemeinden, Gemeindeversammlung, Münchwilen

Im Dezember 1995 und im Frühjahr 1996 haben die Gemeinden Stein, Münchwilen, Eiken und Sisseln (SMES) den Satzungen des Abwasserverbandes zugestimmt. Mit Vertrag vom 25. November 1996 haben sich dann die Gemeinden Eiken und Sisseln auch noch in das Benützungsrecht an der ARA Bad-Säckingen eingekauft und gleichzeitig die Benützung und den Unterhalt an den Verbandsanlagen geregelt. Am 24. April 1999 wurde in den Medien vermeldet, dass seit Ende März auch die Abwässer aus Eiken und Sisseln in der deutschen Kläranlage in Bad-Säckingen gereinigt werden.

Der Verband bestand seit der Erstellung der neuen Rheinbrücke im Jahre 1978 und hat die Abwässer der Gemeinden Stein und Münchwilen der Kläranlage in Bad-Säckingen zugeleitet. Die Anforderungen haben sich über die Jahre und Jahrzehnte laufend erweitert und werden vor allem stark vom Gewässerschutzgesetz geprägt. Hinzu kamen in den vergangenen Jahren auch die Erkenntnisse aus den kommunalen Generellen Entwässerungsplanungen (GEP) sowie die Praxis-Erfahrungen bei den Abwassermessungen.

Eine zeitgemässe Abwasserreinigungsanlage (ARA) erfordert heute, zusätzlich zur «normalen» Abwasserreinigung, auch die gesamte Schlamm-, Sand- und Abfallbehandlung, Laborfachkräfte für die vom Amt geforderten und für die verfahrenstechnischen Abläufe erforderlichen täglichen Analysen, Elektrofachkräfte für die Mess- Steuer- und Reglungstechnik, Schlosser für die mechanischen Bauteile und Abwasserfachkräfte für die umfangreiche Verfahrenstechnik. Zudem ist die ARA an 365 Tagen besetzt. Ausserhalb der ordentlichen Arbeitszeiten leisten zwei Mitarbeiter Bereitschaftsdienst, um bei Störungen diese umgehend beheben zu können. Diese Leistungen werden durch Fachkräfte mit total 850 Stellenprozente und einem Lehrling erbracht.

25000 angeschlossene Einwohner

Der grosse Vorteil der zentralen ARA in Bad-Säckingen liegt darüber hinaus auch darin, dass der Betrieb EMAS zertifiziert und das Labor für die Eigenkontrolle ebenfalls zertifiziert ist. Damit müssen diese Dienstleistungen nicht teuer eingekauft werden. Wie der verantwortliche technische Geschäftsführer Bernd Frenzel beim Gespräch vor wenigen Tagen betont, ergibt sich mit den rund 25 000 angeschlossenen Einwohnern für alle eine Win-Win-Situation mit gesamthaft und pro Einwohner vergleichsweise tiefen Kosten.

Nicht zu vernachlässigen sind die für einen reibungslosen ARA-Betrieb erforderlichen Energiekosten. Diese belaufen sich auf rund 3000 bis 4000 kWh pro Tag, was zirka dem Jahresbedarf eines Haushaltes entspricht. Der Abwasserverband beziehungsweise die Abwasserentsorgung muss aber auch die Auswirkungen von grossen Niederschlagsereignissen auffangen. Dazu müssen die verschiedenen Bauwerke für eine zentrale Steuerung aufgerüstet und aufeinander abgestimmt werden.

Im Zentrum für eine zielgerichtete Zusammenarbeit stehen dabei zeitgemässe Satzungen, wie auch ein Verbands-GEP (Generelle Entwässerungsplanung des Abwasserverbandes). Das Verbands-GEP liegt seit kurzem vor und soll nun schrittweise umgesetzt werden. Die Gemeinden Stein, Münchwilen und Sisseln haben an der Sommergemeind 2016 den neuen Satzungen bereits zugestimmt, wogegen diese Satzungen (samt Kostenteiler) an der Sommergemeind 2016 in Eiken zurückgewiesen wurden. Bei einem positiven Beschluss können die vielfältigen Aufgaben dann auf einheitlichen Grundlagen angegangen werden. (mgt)


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