«Elend-Watching» oder Apfelbaum

  24.05.2017 Kultur, Laufenburg, Nordwestschweiz, Kunst, Oberes Fricktal, Kurioses

von Boris Burkhardt

Im Angesicht des Weltuntergangs einen Apfelbaum pflanzen, wie es Luther getan hat? Oder lieber auf «Elend-Watching» gehen mit den leeren Booten, auf denen die Flüchtlinge übers Mittelmeer kamen? Im Kabarett «Restrisiko» war am Samstag in der Kultschüür Laufenburg beides möglich. «Ich schwimm so frei» heisst das aktuelle Programm in Anlehnung an Luthers Ausspruch «Ich bin so frei», speziell zusammengestellt zum Reformationsjahr von Roland Degen aus Bottmingen, Esther Deiss aus Rheinfelden, Ronald Kaminsky aus Häg-Ehrsberg und Tina Zimm aus Grenzach-Wyhlen.

Einen «satirischen Blick auf Freiheit, Reichtum, Migration und Reformen» hatten die Künstler dem Publikum versprochen. Diesem Blick gerecht wurden zunächst von zwei Seiten der neue Leiter der Klubschule (Kaminsky) und die Leiterin der reformierten Kirchgemeinde (Zimm), die unfreiwilligerweise ihre Vorträge im selben Kursraum halten mussten – eine Überbuchung, wie die nervöse Veranstaltungsleiterin Deiss bald darauf entschuldigend feststellte. Kaminsky hatte im Seminar «Schlepper für Anfänger» (mit Zertifikat nach Euronorm) auf dem Flipboard mit den Kürzeln F für «Flüchtlinge» und S für «Schlepper» vorgelegt, Zimm als Referentin zum Thema Reformation dafür die lutherschen Schlüsselbegriffe «Freiheit» und «Schuld» eingesetzt.

 

Den ganzen Artikel in der abonnierten Print- und Online-Ausgabe der NFZ am Dienstag.


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