Es droht der Verkehrskollaps

  10.03.2017 Brennpunkt, Wölflinswil

Von Simone Rufli

Rund 3000 Angestellte, vorab aus dem süddeutschen Raum, dem Elsass, der Agglomeration Basel und gegen 400 aus der Region Baden-Brugg fahren heute täglich mit dem Auto zur Arbeit ins Sisslerfeld. Nur gerade 520 kommen mit Zug und Bus. Allein dieses Verkehrsaufkommen führt neben dem restlichen Berufsverkehr bereits heute zum temporären Verkehrskollaps auf der Fricktaler Hauptachse. Doch damit nicht genug. Bis zum Jahr 2030 könnten bis zu 3000 weitere Arbeitsplätze im Sisslerfeld entstehen, wie Henri Leuzinger, Geograph und Publizist aus Rheinfelden, am Mittwochabend den interessierten Zuhörern im alten Gemeindehaus in Wölflinswil eindrücklich vor Augen führte. Der Leiter der Studie «Mobilitätsmanagement im Sisslerfeld» sprach nicht nur die offensichtlichen Probleme an, er zeigt auch auf, wie eingeschränkt der Handlungsspielraum für Lösungen ist. Der Personenverkehr auf der Schiene hat die Kapazitätsgrenze so gut wie erreicht – eine leichte Verbesserung könnte allenfalls mit zusätzlichen Doppelstockzügen erzielt werden. Nur der Güterverkehr wird weiter ausgebaut.

«Wenn die 4000 Menschen, die im Pharma-Life-Science-Cluster im Sisslerfeld arbeiten, auch in den umliegenden Gemeinden wohnen würden, wäre das Problem gelöst», gab Leuzinger zu bedenken. Ein wichtiger Gedanke, denn im Falle einer Neuansiedlung von grossen Betrieben könnten zwischen 1500 und 3000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, «wenn man davon ausgeht, dass im Sisslerfeld ähnlich überbaut wird, wie das bisher der Fall war», so Leuzinger. Wie schnell solche Entscheide fallen könnten, zeige sich am Beispiel der Roche, die sich vor zwei Jahren entschied, in Kaiseraugst weiter auszubauen.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote