Drehscheibe des politischen Zusammenlebens

  01.03.2017 Effingen, Oberes Fricktal, Gemeinden

von Vreni Weber

Im Buch «Der Hunderjährige, der aus dem Fenster steigt» klettert der Jubilar, während alle mit den Vorbereitungen der Feier beschäftigt sind, aus dem Fenster und verschwindet. Fast gar hätte sich eine ähnliche Geschichte dieser Tage in Effingen zugetragen, nur dass hier der Jubilar noch keine 100 ist. Aber auch hier will sich «Jubilar», der Gemeindeschreiber Stefan Treier, nach 43 Jahren im Dienste der Gemeinde, still und leise in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden.

In Effingen wird aufeinander geschaut und da ist ein Verschwinden nicht ganz so einfach. Stefan Treier war während seiner 42jährigen Gemeindeschreiber-Zeit die Drehscheibe des politischen Zusammenlebens.

Viele Behörden- und Kommissionmitglieder sah er kommen und gehen. Gemeindeammänner waren Hermann Bieri, Walter Jordi, Christian Erni, Stefan Höchli, Vico Silvestri, Hansueli Schneeberger, Peter Auf der Maur, Vreni Weber, Ruedi Schär und aktuell Andreas Thommen. Auch wenn es nicht immer leicht war, versuchte er die Lösungen der Behörde umzusetzen. Dies bescherte ihm nicht nur Freude und Freunde. Nun geht er in den Ruhestand. Die Effingerinnen und Effinger danken ihm für seinen grossen Einsatz und wünschen ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.

 

Ein paar Stimmen zum Abschied:

«Das Bild, als Stefan Treier vor 42 Jahren mit seinem Töffli vorfuhr, die langen Beine mit spitzen Knie angewinkelt, werde ich wohl nie vergessen», Christine Reimann.

«Stefan kannte sich nicht nur im Archiv blindlings aus, sondern auch bei Bahnverbindungen. Mit ihm und seinen SBB-Geheimtipps wurde jede Gemeinderatsreise zu einem besonderen Erlebnis, wenn nicht gar zu einem Abenteuer», Ruedi Schär.

«Das Ressort Bau ohne Unterstützung des Gemeindeschreibers zu stemmen, wäre unmöglich gewesen. Die Fahrten auf das Baudepartement, der Schreiber mit Chaffeursmütze, und ein Jass nach harten Verhandlungen als spezielles Dessert, sind bleibende Erinnerungen», Peter Auf der Maur.

«Dank der „Tübinger Bombe“ einem Geheimmittel des Bözberger Hausarztes Sandfuchs wurde der Gemeindeschreiber nie ernsthaft krank und die gesundheitlichen Probleme waren schnell auskuriert», Stefan Höchli. 

«Der Fast-Italiener Treier reservierte im perfekten Italienisch in der Nähe von Locarno für die Gemeinderatsreise Kost und Logis. Lange Gesichter gab es, als auf der andern Seite des Gotthards von der Reservation niemand etwas wusste», Walter Jordi.

«Die Verhandlungen um die Abrechnung der Dorfstrassen-Sanierung dauerten mehrere Stunden. Die abgesprochene Taktik bewährte sich. Mit Stefan machten solche Würfe Spass. Sein oberstes Ziel hiess, Zufriedenheit schaffen, und dafür arbeitete er», Vreni Weber.

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