Die «Fotzelschnitte» verschwindet nicht im schwarzen Loch

  09.02.2017 Kaiseraugst, Kultur, Tradition, Unteres Fricktal, Kurioses

Von Valentin Zumsteg

Es ist so etwas wie ein Neuanfang: Zwar gibt es die «Chaiseraugschter Fotzelschnitte» bereits im sechsten Jahrgang, aber durch den Abgang von Ernst Frey, Christian Borer und Pierre Jecker musste sich das verbliebene Team neu organisieren. «Das Konzept bleibt weitgehend ähnlich. Es stehen aber teilweise neue Schauspieler auf der Bühne», erklärt Benjamin Bürgi, neuer Obmann der «MG Fotzelschnitte». Frey, Borer und Jecker, welche prägende Figuren der Fasnacht waren, sind zu «Vogelheu» ernannt worden; eine Ehrenbezeugung der MG «Fotzelschnitte», wie Bürgi erläutert.

 

Alles ist relativ

Seit 2012 wird die  «Fotzelschnitte» jährlich durchgeführt. Sie ist einer der Höhepunkte der Kaiseraugster Fasnacht. Abgesehen von der Premiere von gestern Mittwoch waren die fünf diesjährigen Aufführungen restlos ausverkauft. Pro Abend stehen im Violahof 116 Plätze zur Verfügung.

«Schwarze Löcher» sind das Oberthema in diesem Jahr.  «Es ist aber nicht so, dass die Fotzelschnitte in einem schwarzen Loch verschwindet», betont Benjamin Bürgi mit einem Lachen. Vielmehr führt Professorin Bernstein (Guido Oechslin) durch den Abend und erklärt nicht nur die Relativitätstheorie, sondern auch noch andere Phänomene.

 

«Die dargebotene Hexenhand»

Dreizehn abwechslungsreiche Nummern stehen auf dem Programm, wie ein Augenschein an der Generalprobe am Montagabend zeigte. «D’Waldhäxe»  klatschen und tratschen nach Herzenslust und beraten nebenbei den Kaiseraugster Gemeinderat. Denn der braucht Hilfe der «dargebotenen Hand»: Gemeindepräsidentin Sibylle Lüthi will wissen, wie sie die Stimmbeteiligung erhöhen kann, Gemeinderat Heinz Hassler bringt mit den Kulturveranstaltungen kaum Leute in den Violahof und Gemeindeschreiber Roger Rehmann braucht mehr Mitarbeiter – aber nur, wenn sie nicht zu gross sind.

Die «Chaiseraugschter Witwä» plauschen danach bei einem Kaffekränzchen mit einer Zugezogenen aus dem grossen Kanton, gewisse Missverständnisse gehören da dazu. Witzig und ein Augenschmaus ist die Nummer «Muskelkater – d’MG in Bewegig». 

Als Schnupper-Regisseur amtet in diesem Jahr erstmals René Michel. «Ich bin kurzfristig ins kalte Wasser geworfen worden», erzählt er. Es scheint ihm aber zu gefallen. Im nächsten Jahr möchte er die Regie definitiv übernehmen. Die Zukunft der «Fotzelschnitte» scheint also gesichert – die schwarzen Löcher können ihr nichts anhaben.


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