Brigitte Rüedin kandidiert doch nicht mehr

  16.02.2017 Brennpunkt, Rheinfelden, Politik, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Noch vor wenigen Wochen hatte es anders getönt: Am 18. Januar verschickte die SP eine Medienmitteilung mit dem Titel «Brigitte Rüedin ist für eine weitere Amtsperiode bereit». Das gilt nun nicht mehr. Gestern gab die Partei bekannt, dass Brigitte Rüedin auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

 

«Ermüdungserscheinungen»

Was hat zu diesem überraschenden Meinungsumschwung geführt? «Ich kandidiere aus persönlichen Gründen nicht mehr für den Stadtrat», hält Brigitte Rüedin fest. Im Jahr 2006 habe sie ihr Amt mit dem klaren Zeithorizont von zwölf Jahren angetreten. «Drei Amtsperioden sind eine lange Zeit in einem sich verändernden Umfeld, politisch und privat. Aufgrund der interessanten Arbeit im Stadtrat und im Ressort habe ich Ende des letzen Jahres trotzdem beschlossen, mich noch einmal zur Wahl zu stellen. Dann traten aber unerwartet Ermüdungserscheinungen auf, die ich ernst nehme. Deshalb habe ich mich in Absprache mit meiner Familie nun doch entschieden, nicht mehr zu kandidieren», schildert die 55-Jährige.

Sie sei nicht krank und leide nicht an einem Burnout, betont sie. «Ich merkte aber im Januar, dass ich weniger Energie habe. Wenn ich nochmals vier Jahre weitermachen würde, weiss ich nicht, wie es herauskäme», sagt Rüedin. Seit dem definitiven Entscheid fühle sie sich befreit.

«Ich habe mich die letzten 22 Jahre politisch in verschiedenen Rollen in Rheinfelden engagiert, und es ist die Zeit gekommen, mich anders zu orientieren. Die spannende Arbeit im Stadtrat braucht viel positive Energie, Fachwissen, Zeit und Freude sich mit vielen verschiedenen Menschen auseinander zu setzen und miteinander gute sachdienliche Lösungen zu erarbeiten. Ich wünsche den bisherigen Stadträten und den Kandidierenden einen guten Wahlkampf und freue mich auf einen Neuanfang im 2018», so Rüedin. Das letzte Jahr im Amt wolle sie noch mit Elan abschliessen.

 

Nächste Woche wird nominiert

Ihre Partei bedauert, dass Brigitte Rüedin nach Ablauf ihrer dritten Amtsperiode nicht für eine weitere Kandidatur zur Verfügung steht. «Die SP Rheinfelden stand in den vergangenen zwölf Jahren immer hinter den Entscheiden von Brigitte Rüedin. Sie hat als Stadträtin die Wertvorstellungen der SP vertreten und auch parteiintern viel bewirkt. Die SP Rheinfelden bedankt sich bei Brigitte Rüedin für deren stetigen politischen Einsatz in den letzten 25 Jahren», heisst es in einer Medienmitteilung.

Es ist davon auszugehen, dass die SP mit einer oder mehreren neuen Kandidaturen bei den Wahlen antreten wird. Wie die Partei mitteilt, ist sie weiterhin im Gespräch mit politisch engagierten Personen; über die Nomination für die Stadtratswahlen entscheiden die Mitglieder anlässlich der Generalversammlung vom 22. Februar.

 


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