Das Fest ist zu Ende, bevor es begonnen hat

  19.01.2017 Finanzen, Möhlin, Politik, Tradition, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Gemeindeammann Fredy Böni zeigte am Montag vor rund sechzig Personen aus den verschiedensten Möhliner Vereinen die entsprechende Folie: «Kein Dorffest 2019.»

Noch vor einem Jahr sah die Sache anders aus. Damals an der Präsidentenkonferenz erklärte Böni, dass die Gemeinde für das Jahr 2019 ein grosses Dorffest planen wolle. Dann nämlich feiert Möhlin seinen 1225. Geburtstag. Böni selber hatte angekündigt, dass er sich als OK-Präsident zur Verfügung stellen würde. Jetzt ist aber klar: Ein Dorffest, wie zuletzt im Jahr 1994 anlässlich des 1200-Jahr-Jubiläums, wird es nicht geben.

«Kein Zusammenhang mit der letzten Gemeindeversammlung»
Der gesamte Gemeinderat habe das Szenario Dorffest intensiv diskutiert, sagte Böni. Aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde sei man aber zum Entschluss gelangt, auf einen solchen Grossanlass in zwei Jahren zu verzichten. «Wir haben lange abgewogen. Ein Dorffest wäre nice to have, aber leider nicht möglich.» Das letzte Möhliner Dorffest vor mittlerweile 23 Jahren kostete die Gemeinde unter dem Strich rund 100 000 Franken. «Der Entschluss hat aber nichts mit dem Ausgang der letzten Gemeindeversammlung vom 1. Dezember zu tun», betonte Böni. «Es besteht kein Zusammenhang.» Vielmehr habe man lange im Voraus, im Rahmen der Budgetphase für 2017, den Entschluss gefasst, dass es der langfristige Finanzplan nicht zulasse, ein Fest in dieser Dimension auf die Beine zu stellen.

Den Ball weitergespielt
Ob damit die Feier gänzlich zu Ende ist, bevor sie überhaupt je begonnen hatte, wird sich nun zeigen müssen. Er hoffe auf Verständnis, sagte Böni, und sprach gleichzeitig von «Alternativen». Vielleicht seien kleinere Veranstaltungen während des Jubiläumsjahres denkbar; Veranstaltungen auf Initiative von Vereinen. Gute Ideen seien willkommen. Hierzu würde die Gemeinde punkto Ressourcen und Infrastruktur auf jeden Fall Hand bieten. Will heissen: Vielleicht wird im 2019 doch noch irgendwo und irgendwie gefeiert. Der Ball liegt – ganz im Gegensatz zum Jahr 1994 – allerdings nicht mehr bei der Gemeinde.


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