Von Dominik Senn

«A, B, C, D, E, F, G...» schallt das Kinderlied sechsstimmig am Dienstag aus dem Alten Schulhaus in Wölflinswil. Der Anlass: Vernissage des 48. Jahrgangs der Rückblende, der Dorfchronik 2016 von Wölflinswil und Oberhof. Der Kulturbetrieb der beiden Dörfer liegt fest in Frauenhänden: Bei den sechs Frauen handelt es sich nämlich um die komplette Kulturkommission, die erneut für die Herausgabe der Rückblende verantwortlich ist. Beinahe auch ins Trällern geraten sind die Gäste, die Behörden der beiden Gemeinden und weitere Akteure, die am Zustandekommen der 112-seitigen Jahresschrift irgendwie beteiligt gewesen sind.

«Mit grosser Hingabe»

Wie Sprecherin Jasmin Koch ausführte, war die musikalische Begrüssung eine Reminiszenz an das Schwerpunktthema – eben «ABC». Von A wie Abschlussjahrgänger über H wie Herbstmärt bis zu Z wie Zusammenarbeit der beiden Gemeinden wird im allgemeinen Teil zu jedem Buchstaben eine sorgfältig recherchierte Geschichte aus den Dörfern präsentiert, «mal eher amüsant, mal geschichtsträchtig, nachdenklich, immer mit der nötigen Sorgfalt und dem Engagement, wie es unser Team mit grosser Hingabe macht», versichert Mitglied Gabi Reimann im Vorwort. Immerhin ein Textdrittel der Chronik sei Eigenleistung der Kommission.

Fundgrube von Besonderheiten

Das Dörfer-ABC ist eine wahre Fundgrube an Informationen und Besonderheiten. Unter «Eier» geben die Nutzhühnerhalter Rolf Hochreuter und Marius Fricker zu Protokoll, ihre rund 7500 beziehungsweise 9000 Hühner legten rund 1,9 beziehungsweise 2,6 Millionen Eier im Jahr, und Rolf gab auf die Frage nach seinem Lieblingshuhn zur Antwort: «Alle, die mir nachlaufen.» Unter G wie Gefrierfächer ist nachzulesen, dass man noch über öffentliche Gefrierfächer verfügt, die zu mieten äusserst gefragt seien. Und beim nächsten Buchstaben liest man über die hochgradig vom Aussterben bedrohte Fledermausart der Grossen Hufeisennase, die in der Haslihöhli hause. Und unter S wie Skilift wird bestätigt: Der Skilift auf der Saalhöhe ist vom «Schiiteam» bereits wieder aufgebaut worden – Schnee hin oder her. W wie Wetterstein? Bitte selber nachlesen!

Im Übrigen ist die Jahreschronik wieder in je einen eigenen Gemeindeteil, einen allgemeinen Teil und in die Rubrik «Kirche und Pfarrei» eingeteilt. Zu den unzähligen Schwarz-Weiss-Fotos kommen noch der farbige Umschlag mit der geschützten Küchenschelle vorne und vier schöne Farbfotos in der Heftmitte. Die durch Brogle Druck AG gestaltete und gedruckte Chronik kann für 20 Franken bei der Gemeindekanzlei oder im Volg erworben werden.