«Es braucht gangbare Lösungen»

  05.11.2016 Bözen, Politik, Wirtschaft, Nordwestschweiz, Oberes Fricktal

Zu Beginn des Anlasses im Restaurant Post stellte Moderator und Forums-Mitinitiant Hans Peter Joss den rund 120 Anwesenden seine beiden Mitstreiter Vreni Erb und Daniel Büeler vor. Alle drei sind ehemalige Gemeindeammänner von Bözen. «Wer in Bözen wohnt, wohnt gut», so Joss. Der Einsatz der Forums-Initianten geschehe auch im Wissen, dass sich die Gemeinde am Fusse des Bözberges mitten in der wichtigsten Wirtschaftsachse des Aargaus befinde.

Die grossen Herausforderungen

In seinem Referat, das er dem Hauptthema «Die Schweiz – eine Standortbestimmung der Arbeitgeber» untergeordnet hatte, erklärte Valentin Vogt, dass die Schweiz wirtschaftlich (noch) top sei. Arbeitsmarkt, Bildung oder aber auch die Sozialversicherung und insbesondere der internationale Arbeitsmarkt bedürften gleichwohl einer neuen, grösseren Justierung.  Eine Gefahr für die politische Stabilität und Verlässlichkeit der Schweiz sieht der Verbandspräsident insbesondere in der steten Flut an Initiativen. Es nütze nichts, wenn das Stimmvolk regelmässig schrittweise zu Problemteilen an die Urne gerufen werde. Die heutigen Volksabstimmungen würden lediglich zur Profilierung der Parteien dienen, das nütze niemanden. Die Herausforderungen seien zu anspruchsvoll, sie müssen langfristig geplant und eingeführt werden. «Die  Politik muss sich zu gangbaren  und gemeinsamen Lösungen zusammenraufen.» Als  grosse Herausforderung und gleichzeitig typisches Beispiel bei der das Zusammenspiel aller Kräfte gefordert sei, nannte Valentin Vogt die Altersvorsorge. 1948 betrug das Verhältnis noch 6,5 Beitragszahler auf  1 Rentenbezüger. Im Jahre 2035 sei das Verhältnis 2,1 zu 1. Zu den weiteren Herausforderungen zählte der Präsident die Europapolitik, den starken Franken, der Unternehmenssteuerreform III sowie die Umwelt- und Energiepolitik auf.

 

Fragen an den Referenten kamen vorwiegend zu den Bereichen der AHV, der Rentensicherheit: «sind wir Babyboomers die Kostenverursacher?»,  oder auch die zunehmende Globalisierung. Valentin Vogt brachte es auf den Punkt: «Die Schweiz ist als Willensnation mit ihrer Staatsform der direkten Demokratie, wie wohl kein anderes Land, in der guten Lage, den grossen Herausforderungen zu begegnen.» In einem Nebensatz  meinte er zum Bereich Rentensicherheit: sollten die tiefe Zinse weitere zehn Jahre andauern, werden andere und auch gröbere Lösungen nötig sein. Die Korrektur 2020 nach Bundesrat Alain Berset sei zwingend, sie genüge aber bei weitem nicht. «Wir müssen uns wieder vermehrt einbringen, so wie diese drei Initianten des Forum botias», schloss Vogt. (nfz/sh)

 

Fürs Forum Botia 2017 gab Daniel Büeler bekannt, dass dann Benedikt Weibel, ehemaliger SBB-Chef, referiere wird. «Die Bözberglinie im regionalen, nationalen und internationalem Kontext» wird das Thema am  19. Oktober 2017, um 16 Uhr im Restaurant Post in Bözen sein. Neu gehören zum Forum-Team auch Andrea Imhofer und Stefan Höchli. 

 

 


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