Sie haucht der Wolle Leben ein

  18.10.2016 Obermumpf, Persönlich, Porträt, Unteres Fricktal

Von Melanie Kägi

«Filz steht für die Begeisterung oder auch Verzauberung, die dieses Material auf mich ausübt. Es scheint, als seien die Gestaltungsmöglichkeiten mit diesem Material fast unerschöpflich», so beschreibt Corinne Stocker ihre Leidenschaft für das Filzen auf der Webseite ihres Filz-Ateliers. Und weiter: «Immer wieder bin ich aufs Neue fasziniert, wenn ich die unterschiedlichen Arbeiten von all den verschiedenen Gestalterinnen sehe. Ich persönlich empfinde das Gestalten mit Wolle als einen sehr meditativen und spannenden Prozess.»

So wie Corinne Stocker ihre Leidenschaft im Internet beschreibt, so erkennt man diese auch wieder in ihrem Atelier. Überall stehen Figuren, Handschuhe oder auch Lampen – alles  ist selbst hergestellt. Es ist ein Ort, an dem sich kreative Menschen ausleben können.

Corinne Stocker ist gebürtige Kaisterin, die Liebe zog sie vor über 20 Jahren nach Obermumpf, seit 18 Jahren lebt und arbeitet sie auf den Breitenhof. Dort lebt sie mit Ehemann und Sohn. Vorher zog es sie um die Welt, sie reiste gerne - vor allem nach Südamerika. Mit einem Hof ist das Leben weniger flexibel - «später ergibt sich das Reisen hoffentlich wieder. Die Welt ist an viele Orten schön und Südamerika würde mich erneut reizen.»

Eine Frau mit einem breit gefächerten Wissen

Dem Filzen widmet sie sich seit 15 Jahren, seit acht Jahren betreibt sie das Atelier auf dem Dachboden des Breitenhofs. «Filzen ist sehr aufwendig, es braucht sehr viel Platz, um Kurse durchzuführen. Da hat sich mein Mann entschieden, den Dachboden zu räumen, damit ich mich hier einrichten kann.» Diese Kurse bietet sie im Winter an, im Sommer arbeitet sie fast ausschliesslich auf dem Hof. Auf einem Bauernhof habe man immer etwas zu tun, daher sei das Atelier für sie mehr ein Ausgleich, als Arbeit. «Man kann ja nicht nur arbeiten.»

Corinne Stocker beschreibt sich als kreative Person. «Ich muss das ausleben, sonst wird mir unwohl.» Bevor sie sich dem Filzen zuwandte, töpferte die 46-Jährige. «Als wir dann den Hof übernommen hatten, begann ich zu Filzen.» So machte sie eine dreijährige Ausbildung. Heute ist sie eine Frau mit breit gefächerter Erfahrung: Sie ist ausgebildete Filzhandwerkerin, Malerin, Bäuerin und machte noch das SVEB-Zertifiktat. Über die Ausbildung als Bäuerin ist sie besonders erfreut, «denn es war eine Art Lebensschule.» Nebst den Hofarbeiten gibt sie vor allem Kurse im Filzen. Nebst eigenen ist sie auch Kursleiterin in der Migros Klubschule.

Ganzer Text in der NFZ-Printausgabe vom Dienstag.


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