Der Bürgermeister im siedenden Öl

  25.10.2016 Kultur, Rheinfelden, Religion, Unteres Fricktal

Von Boris Burkhardt

Wenn die Hexe nach drei Tagen «peinlicher Befragung» noch immer nicht zugegeben habe, dass sie eine Hexe sei, habe das Gottesurteil entscheiden müssen, erzählt Stadtführer Robi Conrad, der als Scharfrichter verkleidet war: Ging sie an Händen und Füssen gefesselt im Rhein unter, so war sie unschuldig. Konnte sie sich auf wundersame Weise befreien, war sie erwiesenermassen mit dem Teufel im Bunde und damit eine Hexe, die verbrannt werden musste. So grausig war das Mittelalter. Und so gruslig.

Denn während sich Conrad beim «spannenden Abend mit Grusel-Geschichten» in der Ringmauerscheune am Freitagabend auf die Geschichte konzentrierte, war Religionslehrerin, Schauspielerin und Sagenerzählerin Susanne Ammann für die Geschichten zuständig. 40 Zuhörer zwischen sieben und siebzig Jahren hatten warm eingepackt auf dem Wehrgang der alten Stadtmauer Platz genommen und lauschten, wie die Rheinfelder dem Gespenst eines Ertrunkenen eine Hütte bauten oder wie sie die Pläne ihres verräterischen Bürgermeisters vereitelten.

Einige Sagen waren laut Ammann echte Rheinfelder Erzählungen, wie die vom Fährmann, der zweimal umsonst auf die andere Rheinseite fährt, weil ihn eine Stimme von dort ruft ohne dass bei der Ankunft jemand zu sehen wäre, nur um beim dritten Male tatsächlich jemanden vorzufinden, dem auf der Fahrt Flammen aus dem Leib schlagen. Andere waren ortsungebunden oder auf Rheinfelden zugeschnitten, wie die vom Schlangen-Banner, der Rheinfelden mithilfe der Einwohner von einer Schlangenplage in der Fröschweid befreit.

Ganzer Text in der NFZ-Printausgabe vom Dienstag.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote