Platz für 454 000 Kubikmeter sauberen Aushub

  12.08.2016 Brennpunkt, Stein, Nordwestschweiz, Gewerbe, Oberes Fricktal, Münchwilen

Von Susanne Hörth

Die Suche nach geeigneten Standorten zum Deponieren von sauberem Aushub gestaltet sich schwierig. Nicht zuletzt, weil sich hier auch die Bevölkerung aktiv mit einbringt. So haben sich unlängst die Rheinfelder Stimmberechtigten klar gegen eine Deponie im Gebiet Wäberhölzli ausgesprochen. Im oberen Fricktal engagiert sich der Verein «Erhalt Buech» Herznach-Ueken gegen ein gleiches Projekt in Ueken. Keinen solchen Widerstand erwartet Willy Schürch, Gemeindeammann von Münchwilen. Denn die geplante und nun aktuell mit Baugesuch aufliegende Deponie für sauberen Aushub im unteren Sisslerfeld befindet sich «etwas abseits von den Dörfern» auf einem Industriegelände, in dem lange Zeit Kies abgebaut wurde. Zurückgeblieben ist eine grosse, rund zehn Meter tiefe Senke im Gemeindebann von Münchwilen und Sisseln.

Für die Grundeigentümer, dazu zählen die Erne AG Holzbau und die Schwarb AG, ist die weitere bauliche Nutzung der ursprünglichen Geländehöhe wesentlich attraktiver als in der bestehenden Geländemulde. Auch die «Aargau Services»-Standortförderung sowie die beteiligten Gemeinden sehen bei der Erschliessung des Gebietes auf gleicher Höhe wie das Umgelände klare Vorteile.  Deshalb soll die Senke mit sauberer Erde gefüllt werden.

Bereits im Herbst 2014 wurde der entsprechende Antrag beim Kanton zur Anpassung des Richtplanes von den Gemeinden Sisseln, Münchwilen und dem Planungsverband Fricktal Regio eingereicht. Auf die zuvor durchgeführte Auflage des Entwurfes der Nutzungsplanung sind auf den Gemeinden Sisseln und Münchwilen keine Einwendungen eingegangen. Die Anpassung im Richtplan ist zwischenzeitlich erfolgt.

Der Münchwiler Gemeindeschreiber Marius Fricker erklärt zur aktuellen Gesuchsauflage, dass bei Baugesuchen dieser Grössenordnung auch der Kanton noch mit entsprechenden Auflagen mitbestimmen wird. Er wie auch Willy Schürch gehen davon aus, dass bis Herbst die Deponie Sisslerfeld in Betrieb genommen werden kann.

Rund vier Jahre wird es dauern, bis die Senke mit einem Fassungsvermögen von 454000 Kubikmeter auf das gewünschte Niveau gefüllt ist. «Die Planer gehen von zirka 23000 Lastwagen pro Jahr aus», nimmt Marius Fricker zum Lastwagenaufkommen Stellung. Und Gemeindeammann Willy Schürch ergänzt: «Die Zufahrt zur Deponie befindet sich zwischen Sisseln und Münchwilen auf Höhe Syngenta.» Mehr Verkehr kann das vor allem für Stein bedeuten, wenn Aushub vom unteren Fricktal her zur Deponie gebracht wird. Für Willy Schürch ist das Sisslerfeld auch eine gute, zeitliche Überbrückung, bis neue geeignete Standorte für das Deponieren von sauberem Aushub in der Region gefunden werden können.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote