Von Ronny Wittenwiler

Die gerade volljährig Gewordenen haben offenbar keine Lust, einer von der Gemeinde organisierten Jungbürgerfeier beizuwohnen. Beispiel Hellikon: Derzeit sind es dort sechs Bürger mit Jahrgang 1998. Die Verwaltung hatte diese mit persönlichem Schreiben zur Jungbürgerfeier eingeladen. «Bis Ende Juli hätten sie sich an- oder abmelden sollen», sagt Gemeindeschreiber Severin Isler. «Es reagierten bloss drei und von diesen nimmt lediglich eine Person teil.» Auch in den Vorjahren waren kaum mehr als zwei bis vier Jungbürger zu begeistern. «Offenbar hat die Jungbürgerfeier für die heutige Generation nicht mehr denselben Stellenwert», meint der Gemeindeschreiber und sagt, man werde nun allenfalls auf ein Alternativprogramm ausweichen – auch weil Pouletflügeli-Essen mit dem Gemeinderat im Restaurant und anschliessendes Go-Kart-Fahren mit Gemeindeschreiber und Finanzverwalter für einen einzig verbleibenden Jungbürger auch nicht das Ziel sein kann.

Diese Sorgen haben Möhlin und Zeiningen übrigens nicht. Sie haben die Jungbürgerfeier aus dem Programm gestrichen. «Es nahmen immer weniger teil», sagt Möhlins Gemeindeschreiber Dieter Vossen. Obschon es in einer grossen Gemeinde wie Möhlin eigentlich jedes Jahr mehrere Personen gebe, die gerade die Volljährigkeit erlangten: «Am Schluss waren es vielleicht noch fünf Anmeldungen, und nach dem Apéro riche verabschiedeten sich die meisten Jungbürger wieder, am Rahmenprogramm nahmen sie gar nicht teil.» Auch in Zeiningen standen Aufwand und Teilnehmerzahl in keinem Verhältnis mehr. Selbst das Unterfangen, zwei Jahrgänge zu bündeln, scheiterte. «Wegen zu wenigen Anmeldungen entschied man vor rund fünf Jahren, keine Jungbürgerfeier mehr durchzuführen», sagt Vize-Gemeindeschreiberin Livia Grossmann. «Es ist wie an einer Gemeindeversammlung. Auch dort sind kaum jugendliche Stimmbürger zu sehen.»

Ganzer Text am Freitag in der Printausgabe der NFZ.