Das goldene Alter und seine Tücken

  26.08.2016 Gemeinden, Mettauertal, Gesundheit, Mettau, Oberes Fricktal

Von Hildegard Siebold

«Die Aussteuer für das Golden Age» titelte der Vortrag mit Anita Walder von der Spitex Regio Laufenburg und Eva Schütz von der Pro Senectute Aargau. Beide Institutionen haben die ältere Generation im Blick und beide Referentinnen zeigten auf, dass es durchaus kleine Helfer gibt, wenn die körperlichen Kräfte im Alltag abnehmen, um sicher und selbständig lange zu Hause leben zu können. «Sie alle sind hier, weil sie sich mit den Veränderungen des Körpers im Alter auseinandersetzen und eine möglichst hohe Lebensqualität erreichen möchten», attestierte Schütz eingangs den zumeist älteren Zuhörern, die zahlreich gekommen waren. In der Folge informierten die beiden Fachfrauen über die wichtigsten Hilfsmittel und den richtigen Umgang mit ihnen, gaben Tipps und verrieten Tricks, nannten mögliche Bezugsquellen und informierten über die Finanzierung.

Mit den Worten: «Sind wir zu alt oder zu jung für Hilfsmittel. Wir alle brauchen doch ständig Hilfsmittel», versuchte Walder die Scheu vor dem Thema zu nehmen. Es gehe darum, frei und unabhängig zu sein, darum möglichst lange nicht auf andere Leute angewiesen zu sein. Der Abend zeigte auf, was es alles gibt, angefangen vom vierbeinigen Wagen zum «Poschte», über verschiedenste Modelle von Gehstöcken bis hin zum Rollator. «Der Erfinder des Rollators verdient den Nobel-Preis», befand Walder und appellierte an die Zuhörer: «Seien Sie anspruchsvoll, suchen sie aus, probieren Sie aus, was für Sie passt.»

Nützliche Tipps

Weiter ging die Hilfsmittel-Reise über den Rollstuhl bis hin zum Pflegebett, vom Telefon mit grossen Tasten bis hin zum Jasskarten-Halter und Socken-Anzieher. Auch das heikle Thema Inkontinenz blieb nicht aussen vor: «Lassen Sie das Problem unbedingt von einem Arzt abklären, oftmals stehen einfach zu behebende Dinge dahinter», riet Walder. Auch hier legte sie den Zuhörern ans Herz, sich für Hilfsmittel zu entscheiden, die zu ihnen passen. Über soziale Netzwerke und Dienstleistungen und über das wichtige Thema Finanzen informierte Schütz. Sie appellierte, frühzeitig soziale Kontakte zu pflegen und frühzeitig die Wohnsituation fürs Alter anzupassen. «Beseitigen Sie Stolperfallen, solange sie noch können», sagte sie. Es lohne sich, das Thema in gesunden und aktiven Jahren anzugehen. Sie verschwieg aber auch nicht, dass älter werden teuer werden kann. Viele Hilfsmittel müssen selbst bezahlt werden, wenn keine Ersatzversicherung da ist. Dennoch machte der Abend Mut zum Ausprobieren, um neue Lebensqualität zu gewinnen.


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