Kindermatinée im Reformierten Kirchgemeindehaus Frick

  06.02.2016 Frick, Jugend, Musik, Oberes Fricktal, Religion

Bevor Robert Schumann (Dieter Wagner) mit seiner Clara (Claudia Abraham) am Arm eintrat, konnte man das hübsche Biedermeier Interieur auf der Bühne bewundern. Am Flügel spielte Thomas Thüring bereits das erste der 13 Musikstücke. «Wir hörten Sie üben», sagte der Meister wichtig, als er mit seiner Gattin den Salon betrat. Und der Pianist spielte nochmals die erste Kinderszene: «Von fremden Ländern und Menschen», während sich die Schumanns setzten und Robert gleich auf einem Schreibblock mit Komponieren anfing. «Weil er seine Zeit nutzen müsse», sagte er.

So waren die Kinder und ihre erwachsenen Begleiter bereits mitten im 19. Jahrhundert von Robert und Clara Schumann.

Kinder aktiv dabei

Claudia Abraham verstand es, dem jungen Publikum die ungewohnten Titel der einzelnen Szenen nahe zu bringen: «Haschemann» beispielsweise bedeutet auf Schweizerdeutsch «Fangis-Spiel». Sie sang mit ihnen: «Ach, ich hätt’ so gerne einen Hund», um das Musikstück «Das bittende Kind» zu illustrieren. Sie liess sie zum Takt der Musik auf einem Steckenpferd reiten, als Thüring die Szene: «Der Ritter vom Steckenpferd» spielte, gab er ihnen lärmende Instrumente, um das «Fürchten» anzudeuten und Dieter Wagner erzählte bei «Träumerei», dass Robert Schumann als Kind geträumt hatte, ein grosser Dichter zu werden. Er zeigte ihnen auch, wie das Komponieren geht und liess sie Noten aufschreiben, die er anschliessend fantasievoll ausgeschmückt auf dem Klavier spielte.

Tatsächlich hatte Robert Schumann die «Kinderszenen» 1838 in sehnsuchtsvoller Erinnerung an seine eigene Jugend komponiert. Ursprünglich wollte er Dichter werden und diese Geschichten in Worten aufschreiben. Clara hatte ihm dann aber geraten, sie in Noten zu fassen. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote