Rheinfelden erhält den Wakkerpreis

  19.01.2016 Aargau, Rheinfelden, Brennpunkt, Kultur

Grosses Lob für eine kleine Stadt: Rheinfelden wird vom Heimatschutz mit dem Wakkerpreis 2016 ausgezeichnet. «Die Grenzstadt am Rhein macht deutlich, wie ein vernetztes und langfristiges Denken von Politik und Behörden – auch über die Landesgrenzen hinweg – die Lebensqualität eines Ortes positiv beeinflussen kann», heisst es in der Begründung des Heimatschutzes. Der Preis ist mit 20 000 Franken dotiert. 1985 hatte ihn mit Laufenburg bereits eine Fricktaler Gemeinde erhalten.

 

«Klare städtebauliche Ziele»

Vor zwölf Jahren hat die Stadt Rheinfelden im Zonenplan festgelegt, wie sie künftig mit der nötigen Qualität wachsen will. «Man verabschiedete sich von einer vielerorts heute noch gängigen zweidimensionalen Ortsplanung, die Baugebiete ausscheidet und farbig Zonen einzeichnet. Stattdessen formulierte die Stadt klare städtebauliche Ziele für die wichtigen Entwicklungsgebiete», hält der Heimatschutz fest.

Das damals erstellte planerische Fundament wurde seither laufend verfeinert und ermöglichte eine Entwicklung, die «auf einer überzeugenden Gesamtsicht» basiert. «Dazu beigetragen hat auch das echte Interesse von Behörden, Politik und Bevölkerung an einer sorgfältigen und nachhaltigen Siedlungsentwicklung», heisst es in einer Pressemitteilung.

Der Schweizer Heimatschutz würdige mit dem Wakkerpreis 2016 insbesondere die Etablierung und Förderung der Zusammenarbeit über Grundstücks-, Quartier- und gar Landesgrenzen hinweg. «Das einzelne Bauprojekt ist damit kein Solist, sondern bringt sich in ein städtebauliches Ensemblespiel ein.» Die Stadt Rheinfelden habe ihre Qualitäten erkannt: «Neben der lebendigen Altstadt sind es die hochwertigen Freiräume und die kurzen Wege. Übergeordnete Planungsinstrumente sorgen dafür, dass diese vorhandenen Werte durch die Siedlungsentwicklung gefördert und genutzt werden.»

Schritt für Schritt, aber ohne die Gesamtsicht zu verlieren, sei ein feinmaschiges Netz für den Fuss- und Veloverkehr gewachsen, das Neubaugebiete, Grünräume und Altstadt miteinander verknüpft. Ebenso entstand ein Stadtgefüge, das den Massstab wahre und spannende Wechselwirkungen zwischen Gebäuden und Aussenraum sowie von Alt und Neu hervorbrachte.

«Um öffentliche Interessen frühzeitig einzufordern, suchen Verwaltung und Politik aktiv das Gespräch mit Investoren und bieten Hand zu sinnvollen Lösungen – etwa mit koordinierten Massnahmen oder dem Abtausch von Grundstücken. Ein für die Zukunft zentrales Resultat sind die beiden Grossverteiler, die im Osten beziehungsweise Westen in Gehdistanz zur Altstadt angesiedelt werden konnten. Damit wurde der Wegzug auf die grüne Wiese vermieden und gleichzeitig einer Abwertung der Altstadt vorgebeugt.» (nfz/mgt)


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