Die «Vollmondnacht» geht unter

  15.10.2015 Brennpunkt, Rheinfelden, Gastronomie, Unteres Fricktal, Nachtleben

Von Valentin Zumsteg

Die «Vollmondnacht»-Party im Rheinfelder Stadtpark ist aus. «Nach fast zweijähriger Organisation unter der Leitung des Vorstandes der FGR musste dieser Entscheid schweren Herzens gefällt werden», teilt die Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden (FGR) mit. Jeweils in den Vollmondnächten führte die FGR die Veranstaltung durch. Damit sollte die Geselligkeit gepflegt und gleichzeitig Geld für einen guten Zweck erwirtschaftet werden.

 

«Auf Dauer frustrierend»

Doch finanziell lohnten sich die Veranstaltungen nicht mehr: «Die Auflagen (Musik bis 23 Uhr, danach keine Musik- und Lärmemissionen mehr) führten dazu, dass es nicht mehr möglich war, kostendeckend (oder sogar mit Gewinnüberschuss für gute Zwecke) zu arbeiten. Erfahrungsgemäss sind die Stunden nach 23 Uhr die einträglichsten und am besten besucht, vor allem in den warmen Sommermonaten; dies jedoch nur, wenn Musik gespielt werden kann», erklärt FGR-Präsidentin Béa Bieber. In der warmen Jahreszeit beginne für viele der «Ausgang» oft erst nach 22 Uhr – und dann war an der Vollmondnacht schon fast wieder Schluss.

«Auf Dauer war dies frustrierend für Besucher wie auch für die Organisatoren. Dem Wunsch der Vollmondgäste auf längere Festzeiten konnte nicht entsprochen werden. Durch die dadurch entstandenen geringeren Einnahmen konnte nur noch ab und zu eine Liveband verpflichtet werden; dies trug ebenfalls zur Minderung der Attraktivität des Anlasses bei.» Spielraum für längere Bewilligungszeiten habe es von Seiten des Stadtrates nicht gegeben, sagt Bieber, die selber dem Stadtrat angehört.

 

«Eine rote Null»

Der Organisationsaufwand, der für eine Durchführung zwischen 19 und 23 Uhr betrieben werden musste, sei im Verhältnis zu gross. «Fazit: Weniger Besucher und diese nur bis 23 Uhr, das rechnet sich auf Dauer nicht.» Gemäss Béa Bieber schliesst die Rechnung der diesjährigen «Vollmondnächte» mit einer «roten Null». Nur im ersten Jahr habe man Spenden für einen guten Zweck auszahlen können. Im laufenden Jahr blieb unter dem Strich nichts übrig. «Der Vorstand hat somit im richtigen Moment die Reissleine gezogen und bedauert es sehr, dass dieser Anlass im Stadtpark nun ein zweites Mal «stirbt»».

Denn die Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden hat die «Vollmondnacht» vor rund zwei Jahren wiederbelebt, nachdem die ursprünglichen Organisatoren um Fredy Bietenhader sie nach über sieben erfolgreichen Jahren eingestellt hatten. Dass es erneut ein Comeback der «Vollmondnacht» geben wird, ist eher unwahrscheinlich: Béa Bieber: «Ich weiss nicht, ob jemand anders mit diesen Rahmenbedingungen erneut einen Versuch wagt. Vielleicht lässt das jetzige Aus aber Spielraum für ein neues Konzept.»


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