Gemeinde will Millionen investieren

  27.08.2015 Brennpunkt, Politik, Laufenburg, Finanzen, Oberes Fricktal, Gemeindeversammlung

Von Bernadette Zaniolo

«Die Altstadt ist ein wichtiger Taktgeber für unsere Zukunft. Sie ist ein grosser Segen, aber zugleich auch eine Last», so der Laufenburger Vizeammann Meinrad Schraner an der Infoveranstaltung am Dienstagabend. Gut die Hälfte der zirka 100 eingeladenen Liegenschaftsbesitzer besuchte die Konzeptpräsentation. Das von einer Fachgruppe erarbeitete Konzept sieht «gemischtes und gepflegtes Wohnen» vor. Dabei sieht man das grosse Potential an Arbeitnehmern im Sisslerfeld, für die Laufenburg als Wohnort attraktiv werden soll.

Wie der Stadtrat bereits an der Juni-Gemeindeversammlung mitteilte, will er zwischen zehn und zwanzig Millionen Franken in die Aufwertung der Altstadt investieren. Damit soll auch die finanzielle Situation verbessert werden. Denn gemäss der «Vorwärtsstrategie» des Stadtrates sollen jährlich bis zu einer Million Franken Mehreinnahmen generiert werden.

Durch die Sanierung baufälliger Liegenschaften will man auch die Sozialfälle im Altstadtbereich reduzieren. «Die Sozialhilfe-Quote ist doppelt so hoch wie im kantonalen Schnitt», so Schraner. Die Gemeinde soll bis 2018 wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Zahl der Leerwohnungen (19) in der Altstadt sowie der 71 sanierungsbedürftigen Liegenschaften (29 hoch und 42 mittel) soll je auf die Hälfte reduziert werden.

In der Diskussion begrüssten einige Votanten, dass sich der Stadtrat engagiere. Gleichzeitig wurde das Vorhaben jedoch als spekulativ bezeichnet, bei dem die finanziellen Risiken nicht kalkuliert worden seien. Es sei nicht Aufgabe einer Gemeinde, sich als Investor zu engagieren, wurde moniert. Finanzminister Thomas Argast sagte jedoch, dass es einen «Risikoplan» gebe. Alt-Vizeammann und Treuhänderin Ursula Jutzi stellte die Frage, ob das Vorgehen des Gemeinderates rechtmässig und mit dem Gemeindeinspektorat abgesprochen sei. Denn der Stadtrat will sich für das Projekt «Zukunft Altstadt» an der nächsten Gemeindeversammlung einen Globalkredit von bis zu 20 Millionen Franken genehmigen lassen. «Sind Sie kritisch gegenüber uns und helfen sie uns vorwärts zu gehen», so die Aufforderung von Stadtammann Herbert Weiss. Er rief auch dazu auf, aktiv beim Altstadt-Forum mitzumachen.

 


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