«Das Höhenfeuer gehört irgendwie zum Nationalfeiertag»

  30.07.2015 Brennpunkt, Mettauertal, Jugend, Natur, Sulz, Politik, Laufenburg, Gipf-Oberfrick, Gansingen, Mettau, Etzgen, Wil, Hottwil, Oberes Fricktal, Gemeinden, Tradition, Oberhofen, Münchwilen

Von Bernadette Zaniolo

«Das Feuer gehört zur Tradition», sagt Thomas Senn, seit diesem Jahr Kommandant der Feuerwehr Mettauertal-Gansingen. Damit meint er die «Höhen»-Feuer am Nationalfeiertag. Aber es ist «knochen-trocken», hält er gegenüber der NFZ fest. Daran ändere auch das bisschen Regen nichts, das in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch fiel. Die Jugendgruppe aus Gansingen, welche das Gansinger Feuer am Freitag aufschichtet, hat die Feuerwehr für Schutzmassnahmen angefragt. «Die Massnahmen dazu wurden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gansingen (Otto Senn) definiert», so der Feuerwehrkommandant. So wird beim Höhenfeuer in Gansingen ein Anhänger mit 10 000 Liter Wasser vor Ort stationiert. Gemäss Senn werden auch zirka 20 Feuerwehr-Mitglieder vor Ort sein, jedoch nicht weil sie aufgeboten wurden, sondern weil sie sowieso an der Feier teilnehmen würden.

Das Feuerwerk konnten die Besucher der Gansinger 1. August-Feier jeweils auf der Strasse beim Festplatz zünden. Da die Strasse jedoch nur 50 Meter vom Wald entfernt ist, hat der Gemeinderat Gansingen laut Feuerwehrkommandant Senn entschieden, das Feuerwerk diesmal sicherheitshalber am gleichen Ort wie das Höhenfeuer anzusiedeln.

Die Feier der Gemeinde Mettauertal findet dieses Jahr im Ortsteil Etzgen statt. Auch dort sind Korpsangehörige der Feuerwehr Mettauertal-Gansingen als Privatpersonen an der Feier und wären somit im Ernstfall vor Ort. Ob das Höhenfeuer dort entzündet wird, ist jedoch noch offen. Wie Florian Wunderlin, Verwaltungsleiter von Mettauertal, auf Anfrage der NFZ sagte, sieht es aktuell danach aus, dass das Höhenfeuer entzündet werden darf. «Wir werden das Ganze situativ anschauen. Auch die Windverhältnisse spielen eine Rolle», so Senn und Wunderlin. Man werde am Samstagmorgen nochmals bilateral eine Beurteilung machen. Senn hält auch fest, dass sowohl in Etzgen als auch in Gansingen die Abstände der Feuer zum Wald von 200 Metern (siehe auch Box) durch die Feuerwehr gemessen wurden und sie an beiden Orten den Vorschriften entsprechen würden. Er spricht jedoch eine viel grössere Gefahr an: das Wegwerfen von Zigarettenstümmel. «Bei dieser Trockenheit braucht es sehr wenig, um ein Feuer zu entfachen», so der Kommandant der Feuerwehr Mettauertal-Gansingen. Ebenso könnte ein Funkenflug in den Wald, zum Beispiel durch Raketenteile, schnell zu einem Grossbrand führen. Dennoch möchte Senn keine «Schwarzmalerei» betreiben.

Für das Höhenfeuer im Laufenburger Ortsteil Sulz treffen sich die Schulabgänger (Jahrgang 1998/1999) sowie Mitglieder der KulturWerk-Stadt Sulz am Donnerstag und Freitag zu einem weiteren Arbeitseinsatz. «Aufgrund der grossen Trockenheit kann das Höhenfeuer nicht wie die letzten Jahre im Gebiet Steinliacher aufgebaut werden», so Reto Weiss, Präsident der KulturWerk-Stadt. Das Sulzer Höhenfeuer findet dieses Jahr auf der gegenüberliegenden Seite, Richtung Kaisten, statt. Somit werden auch hier die Auflagen der Gemeinde befolgt. Als weitere Sicherheitsvorkehrung wird die Feuerwehr gemäss Weiss ein Tanklöschfahrzeug stationieren. Dies und die Tatsache, dass der neue Ort viel weiter vom Wald entfernt ist als das Gebiet Steinliacher, lässt gemäss Weiss auch das Abbrennen von Feuerwerk zu.

Keine besonderen Vorkehrungen sind bei der Feuerwehr Oberes Fricktal geplant. Wie Feuerwehr-Kommandant Reto Bürgi jedoch sagte, sei man an diesem Tag noch aufmerksamer.

Keine halben Sachen in Gipf-Oberfrick

Die Gemeinde Gipf-Oberfrick dagegen will kein Risiko eingehen. «Gestützt auf die aktuelle Waldbrandgefahr im ganzen Kanton Aargau hat der Gemeinderat entschieden, anlässlich der Bundesfeier vom kommenden Samstag auf das traditionelle 1.-August-Feuer und den Fackelzug der Kinder zu verzichten», hält der Gemeinderat Gipf-Oberfrick in den aktuellen amtlichen Nachrichten (siehe auch Fricktaler Woche) fest. Im Weiteren empfiehlt er, auf das Abbrennen von Feuerwerk und das Entfachen von offenen Feuern über den 1. August generell zu verzichten. «Die Gefahr von Felder- und Waldbränden ist gross und einzelne Regenschauer vermögen die Brandgefahr nicht zu entschärfen», betont der Gemeinderat. Das kontrollierte Grillieren im Siedlungsgebiet sei natürlich nach wie vor erlaubt, «doch auch hier ist Vorsicht geboten».

Einen ganz anderen Weg beschreitet Münchwilen. Dort ist der Feuerwehrverein gleich als Mitorganisator in die Feierlichkeiten eingebunden, womit viele gestandene Feuerwehrmänner und -frauen vor Ort wären.

 

Feuerverbot

Hinsichtlich der 1.-August-Feiern sind seit Dienstag, 28. Juli, offene Feuer und Feuerwerke mit weniger als 200 Meter Abstand zum Waldrand verboten (die NFZ berichtete). Das Feuerverbot im Wald und an Waldrändern bleibt bis auf Weiteres bestehen. Ausgenommen sind von der Gemeinde verantwortete 1. August-Feuer und -Feuerwerksplätze mit geeigneten Sicherheitsvorkehrungen (zum Beispiel einsatzbereite Feuerwehr). (nfz)


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