Wildschweine bringen Jäger zu Fall

  14.03.2013 Aargau, Rheinfelden, Natur, Magden, Olsberg, Brennpunkt, Unteres Fricktal

Der Kanton kennt bei der Wildschwein-Jagd kein Pardon: «Der Jagdverein Berg hat sich aufgelöst. Damit ist die Pacht beendet. Die beiden Jagdreviere Olsberg Nord und Rheinfelden West werden demnächst im Amtsblatt neu ausgeschrieben», bestätigt Thomas Stucki, Leiter Sektion Jagd und Fischerei beim Kanton Aargau, Informationen der NFZ.

Im unteren Fricktal gibt es sehr viele Wildschweine und damit verbunden hohe Schäden. Die Verantwortlichen des Kantons haben den Eindruck, dass die Jagdgesellschaft Berg zu wenig unternommen hat, um die Schäden in ihren Revieren einzudämmen. «Die Schäden in den beiden Revieren sind seit Jahren hoch, teilweise höher als in benachbarten Revieren», erklärt Stucki. Die Jagdgesellschaft habe zu wenig gemacht, um dies zu verhindern und zuviel im Wald gefüttert. So lauten zwei Vorwürfe.

Normalerweise müssen sich die Jagdgesellschaften maximal mit einem Viertel des Jahrespachtzinses an Schäden und Verhütungsmassnahmen beteiligen, den Rest übernimmt der Kanton. Überschreiten die gesamten Abgeltungen und Beiträge in einem Revier aber drei Viertel des Jahrespachtzinses, muss die betroffene Jagdgesellschaft aufzeigen, welche Massnahmen zur Schadenminderung sie bisher getroffen hat und welche zusätzlichen Massnahmen getroffen werden sollen. «Erfüllt die Jagdgesellschaft ihre jagdlichen Verpflichtungen nachweislich nicht, hat sie die drei Viertel des Jahrespachtzinses übersteigenden Kosten bis zum vollen Betrag zu übernehmen», heisst es im Jagdgesetz. Das kann in die Zehntausende von Franken gehen. Genau dies hat der Kanton der Jagdgesellschaft Berg angedroht. Deswegen hat sich der Verein nun aufgelöst. «Das ist der erste solche Fall seit es das neue Jagdgesetz gibt», erläutert Thomas Stucki. Er betont: «Die meisten Jäger im Aargau und im Fricktal machen ihre Arbeit gut. Es sind viele Schweine geschossen worden. Die Jäger haben Gas gegeben.» Für die Jagdgesellschaft Berg scheint dies aus Sicht des Kantons nicht zu gelten.

«Wir haben nicht zu wenig geschossen. Wer das behauptet, hat keine Ahnung von der Jagd», sagt der Obmann der aufgelösten Jagdgesellschaft Berg, der nicht namentlich genannt werden will. «Die Zusammenarbeit mit gewissen Bauern war schwierig. Es gibt unter Jägern und Bauern immer auch Neider», hält er fest. Er könne sich nicht vorwerfen, zu wenig gemacht zu haben. Weiter will er sich zum Fall nicht äussern.


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