Im Moment «juhui»

  20.05.2018 Fricktal

Hans Zemp

Ein Besuch der Neuen Fricktaler Zeitung auf den Betrieben von Adrian und Claudia Schreiber vom Unterwiedhof in Wegenstetten sowie bei Alex Reimann vom Steighof in Wölflinswil zeigt in den Kirschbaumanlagen gefreute Bilder. Der Behang ist in den bewässerten Spindelbaumanlagen wie in den Anlagen für Konservenkirschen sehr gut und verspricht eine gute Ernte, wenn nicht die Natur mit Hagel und Essigfliegenbefall einen üblen Streich spielen wird. Wölflinswil hatte zwar am 15. Mai, also diese Woche, üblen Hagel. Der Schutz der Anlage hat sich damit bereits ein erstes Mal gelohnt. Die gute Momentansituation in den Anlagen hat verschiedene Gründe. Einerseits haben die Bäume dank des kalten Wetters im Februar und anfangs März nicht zu früh geblüht. Man hatte keine Kaltwetterperiode zu verzeichnen. In der Zeit, als sie dann in voller Blütenpracht standen, zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Sonnenschein und Wärme machten den Bienen das Fliegen und Bestäuben der Blüten möglich. «Die Bienen flogen extrem gut», beobachtete Adrian Schreiber. Das Resultat dieses Umstandes hängt heute an den Bäumen. «Heute hängt alles voll und das lässt eine gefreute Ernte erhoffen», meint Schreiber. Aber auch Reimann strahlt beim Rundgang durch seine Tafelkirschenanlage.

Gute Pflege der Kulturen ist unabdingbar
Voraussetzung für einen gesunden Baumbestand ist die richtige Pflege der einzelnen Bäume. Diese beginnt schon früh im Jahr. Pilzbefall, Läuse, die Kirschfliege und am Schluss die Essigfliege können die süssen Früchte verderben. Bei Befall durch die Essigfliege werden die Früchte ungeniessbar. Auf Spindelbaumanlagen errichtet der Kirschenproduzent durch Abdecken der ganzen Anlage Hagel- und Witterungsschutz. Familie Schreiber hat so rund 150 im Jahr 2009 gepflanzte Bäume geschützt. Bei Alex Reimann sind es auf einer Hektare deren 800. Klar erhofft man sich dadurch qualitativ hochstehende Tafelkirschen. Es sind aber weitere Schutzmassnahmen vonnöten. In kleinen Dosen werden regelmässig häufig biologische Behandlungsmittel eingesetzt. In Wölflinswil trifft man bei Bedarf Karl Bircher mit seinem Gerät bei dieser Arbeit, die er in Regie ausführt, an. Alex Reimann beobachtet, dass der Wald rings um seine Kirschenbaumanlage das Risiko den für Schädlingsbefall seiner Kulturen erhöht. Der Lausbefall, Würmer und die Monilia seien ein Dauerbrenner, meint er. Für den Konsumenten sind diese Behandlungen gegen das Ungeziefer unbedenklich. Die Früchte werden vor dem Verkauf auf Wirkstoffinhalte geprüft. Die Regeln hier sind streng.

Auch die Anlage mit den Konservenkirschen präsentiert sich vielversprechend. 1990 wurden diese Bäume in Wegenstetten gepflanzt. Sie hängen ebenfalls voller Schorniggel. Durch Schütteln werden die reifen Früchte im Sommer von den Bäumen geholt. Die «Interessengemeinschaft Schüttelverein» entscheidet bei der Ernte, ob sie als Brennkirschen oder Konservenkirschen verwertet werden. Die Nachfrage entscheidet.

Der Aufwand für die Kirschenproduktion ist begründet in der Arbeit und Behandlung recht gross. Der Konsument erwartet grosse, glänzend aussehende Früchte mit der gewünschten Festigkeit. Gewünscht werden von den Kunden Früchte mit einem Durchmesser von 24, ja sogar 28 Millimetern und mehr. Der Qualitätsanspruch ist also hoch. Aber «wer gut schaut, erhält etwas zurück», erlebt Adrian Schreiber diesen Betriebszweig. Beide Landwirte freuen sich auf eine gute Ernte. Die abnehmenden Grossverteiler werden in diesem Jahr mit Sicherheit gefordert werden. «Hoffentlich geht die anfallende Menge fort», meint Alex Reimann, der einen Ertrag von acht bis zehn Tonnen Tafelkirschen erwartet. Dies sei ungefähr das, was auf eine Hektare okay sei. Die Dauer der Kirschenernte habe sich mit den gängigen Sorten gegenüber früherer Jahre deutlich verkürzt. Man hofft also, die Früchte bis zu den Sommerferien eingebracht zu haben.


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