Eine Frau mit Eigeninitiative

  18.05.2018 Persönlich, Wittnau

Bianca Ritter

Die aus Frankreich stammende Léa Sommer ist ein aktiver Mensch, sie steckt voller Energie und Tatendrang. Seit drei Jahren lebt sie mit ihrem Mann und zwei Buben, 1½ und 4 Jahre, im schönen Wittnau. Der Entscheid für den Wohnort fiel vor allem aus praktischer Sicht wegen dem Arbeitsweg und weil die Sommers gerne in schöner Natur leben. Die Natur ist in der Tat ein zentraler Punkt, der rote Faden im Leben der Léa Sommer; die Umwelt und wie wir mit ihr umgehen.

Film für die Erde: «Amazonia» in Wittnau
Es überrascht daher nicht wirklich, dass die umtriebige und engagierte Agronomin hellhörig wurde, als sie auf die von der UNESCO ausgezeichnete, gemeinnützige Vereinigung «Filme für die Erde» stiess. Léa Sommer meldete sich, um bei sich zu Hause in Wittnau ebenfalls ein Pop-up Kino zu etablieren. Gedacht, getan. Mittlerweile geht das Projekt in die dritte Runde mit dem Film «Amazonia», welcher im Rahmen eines Kinderprogramms am 23. Mai im Mehrzweckgebäude in Wittnau gezeigt wird.

Die gute Sache steht im Vordergrund
Unser heutiger Gast im «Persönlich» bewegt gern. Es ist ihr ein Anliegen, Kontakt mit Menschen zu haben, für die Thematik Umwelt und Natur zu sensibilisieren, zu informieren; ohne Moralpredigten notabene. Die Pop-up Kinos sind in der Folge lockere und auch leerreiche Veranstaltungen, die bisher doch schon beachtlichen Erfolg erzielten in Wittnau. Das Ganze ist ein Nonprofit-Unternehmen und soll effektiv primär den Erwerb der Filmrechte decken, die halt jedes Mal anfallen. Es geht Léa Sommer dabei um die gute Sache an sich. Und um etwas, das sie mit eigener Kraft und eigenen Mitteln machen kann.

Den Tatsachen in die Augen sehen
Sie selber sagt, dass sie viele Ideen habe und gerne ihren Teil zu einer vielleicht besseren Umwelt beitragen möchte. Ein sympathischer, nachvollziehbarer Zug, wenn man sich auch vor Augen führt, was mit unserem Abfall geschieht oder wie die Weltmeere mit Plastik überflutet werden, wie ganze Korallenriffe absterben oder Tierarten immer mehr an den Rand gedrängt werden und vom Aussterben bedroht sind und so weiter und so fort.

«Sommer-Aktivitäten»
Die Sache mit «Filme für die Erde» und den Pop-up Kinos ist ein Hobby. Nebst diesem pflegt Léa Sommer das Lesen, das Gärtnern im ihr vom Vermieter zur Verfügung gestellten Garten oder gelegentlich etwas Sport, wenn es Zeit dazu gibt. Viel in der Natur mit Kindern sein, das ist zentral. Früher, so meinte sie im Gespräch und meinte damit die Zeit vor dem Nachwuchs, waren sie gern auch öfter in Theatern oder Kinos. Heute sei das halt nur möglich, wenn ein Babysitter engagiert werden kann. Die Familie hat hierzulande keine Verwandten.

Aus dem Berufsleben
Beruflich aktiv ist Léa Sommer einerseits als Übersetzerin von fachspezifischen Texten von Deutsch ins Französische. Dann steht sie auch in engem Kontakt zum Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL in Frick. Derzeit stellt sie zudem an der Hochschule für Kunst und Gestaltung in Basel ein Seminar zum Thema «Gärtnern in der Stadt» zusammen. Auch da ist das Sensibilisieren Thema. Wie gehen wir in städtischen Agglomerationen mit unseren Ressourcen um, woher beziehen wir die Produkte? Worin besteht die Nachhaltigkeit, das bewusstere Einkaufen?

Ökologie ist wichtig
Léa Sommer sieht sich gern als Schnittstelle zwischen der Forschung und den Endverbrauchern, also uns allen im Grunde genommen. Auf sich und ihre Familie bezogen sind auch klare Regeln da. Man kauft Fleisch nur vom Bauern in der Nähe, man zieht soviel wie möglich selber aus dem eigenen Garten usw. Da wird kein Schindluder getrieben mit Lebensmitteln, es wird mit Bedacht eingekauft, um dem Gleichgewicht mit ökologischem Grundgedanken Rechnung zu tragen.

Wissenstransfer
Insofern könnten wir uns alle ein Stück abschneiden von dieser Léa Sommer. Denn wo sie recht hat, hat sie recht; und wir wissen es alle. Aber wie bereits erwähnt, liegt es ihr selber fern, damit zu hausieren. Es geht um Wissenstransfer. Wer sich für solche Themen interessiert, darf sich gerne einbringen und auch austauschen anlässlich der Apéros nach den Pop-up Kinos, die Léa Sommer ebenfalls mit viel Eigeninitiative jeweils organisiert.

«Stay tuned»
Zu guter Letzt wollten wir noch wissen, ob sie, Léa Sommer, sich denn einer Partei zugehörig fühle. Das verneinte sie klar. Etiketten seien nicht ihr Ding. Sie wolle lieber was Eigenes schaffen, wo sie dann auch voll und ganz dahinter stehen könne. Mit den Pop-up Kinos ist das nun der Fall. Nach dem Event am 23. Mai geht’s dann in die Sommerpause im wahrsten Sinn des Wortes, bevor ab Oktober wieder neue Filme gezeigt werden in Wittnau. «Stay tuned, ladies and gentlemen.»

Weitere Infos: www.filmefürdieerde.org www.wittnau.biblioweb.ch


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