Wieder weniger Logiernächte für Rheinfelden

  19.04.2018 Rheinfelden

Tourismus-Verein feierte Jubiläum an der Generalversammlung

Die Rheinfelder Tourismus-Organisation ist aktiv. Die Marketing-Ausgaben lagen im vergangenen Jahr deutlich über Budget. Die Zahl der Führungen war nach dem Wakker-Jahr 2016 aber rückläufig, ebenso die Zahl der Logiernächte.

Valentin Zumsteg

Ein kurzes Konzert bildete am Montagabend den Auftakt zur Generalversammlung des Tourismus Rheinfelden. Der Verein kann in diesem Jahr sein 125-Jahr-Jubiläum feiern (die NFZ berichtete). Mit dem musikalischen Einstieg durch ein Quartett des «Capriccio Barockorchesters» erinnerte der Verein an die Tradition der Kurkonzerte und an die vergangene Blütezeit des Kurwesens in Rheinfelden.

Bed&Breakfast legen zu
Aus der Kurstadt ist über die Jahrzehnte eine Wellness- und Gesundheitsdestination geworden, die viele Tagestouristen anzieht. «2017 war spannend für den Tourismus Rheinfelden. Es war das erste Jahr nach der Verleihung des Wakker-Preises im 2016», erklärte Vereinspräsident und Stadtammann Franco Mazzi.

Ein wichtiges Angebot des Tourismus sind die Stadtführungen. Im vergangenen Jahr konnten 345 Gruppen-Führungen mit über 5600 Teilnehmern verzeichnet werden. Im Vorjahr waren es 402 Führungen mit 6600 Personen. «Das Niveau von 2016 mit den neuen Wakker-Führungen konnte nicht ganz gehalten werden. Allerdings ist im Vergleich zum 2015 doch eine Steigerung von 32,7 Prozent erreicht worden», schilderte Mazzi. Rückläufig war – wie schon im Vorjahr – die Zahl der Übernachtungen. 2017 zählte Rheinfelden insgesamt 64438 Logiernächte, gegenüber 2016 ist das ein Rückgang um 409 oder 0,6 Prozent. «Die Abnahme ist vor allem auf der Seite der kurtaxenpflichtigen Gäste zu finden», so Mazzi. Zum Vergleich: Die Schweiz verzeichnete 2017 insgesamt 5,2 Prozent mehr Logiernächte, im Aargau lag das Plus bei 1,9 Prozent und in Basel-Stadt bei 9,1 Prozent. Erfreulich entwickelt sich die Zahl der Übernachtungen in den 13 Bed&Breakfast-Betrieben in Rheinfelden. Mit ihren total 29 Betten kamen sie im vergangenen Jahr auf 1237 Logiernächte, das ist ein Plus von rund 20 Prozent.

Mehr ausgegeben
Die Rechnung 2017 des Tourismus-Vereins schliesst mit einem Verlust von knapp 18 000 Franken. Budgetiert war ein kleiner Gewinn. Hauptgrund für die Abweichung sind die deutlich höheren Marketingaufwendungen. Statt 115 000 Franken wurden in diesem Bereich 135 000 Franken ausgegeben. «Es ist sinnvoll, dass wir investieren, wenn das Interesse an Rheinfelden gross ist», sagte Vorstandsmitglied Thomas Kirchhofer. Die Rechnung wurde von der Versammlung ebenso diskussionslos gutgeheissen wie das Budget 2018, das einen Verlust von 7400 Franken vorsieht. Wie Kirchhofer betonte, kann sich der Verein dies leisten, da er rund 125 000 Franken auf der hohen Kante hat. Die höheren Ausgaben im laufenden Jahr erklären sich unter anderem mit einigen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Jubiläum. Unverändert bleibt die Höhe der Mitgliederbeiträge (30 Franken für Private, 100 Franken für Firmen und Vereine). Per Ende 2017 zählte der Verein 237 Mitglieder, ein Jahr zuvor waren es 238.

Zum 125-Jahr-Jubiläum gibt es zwar kein grosses Fest, der Tourismus wird aber am 1. Mai, anlässlich des «Frühlingserwachens» von Pro Altstadt, das touristische Angebot von Rheinfelden vorstellen «Mittels einer Virtual-Reality-Brille können dort die Besucherinnen und Besucher in die Welt vor 125 Jahren abtauchen – ein Erlebnis der besonderen Art», schilderte Stéphanie Berthoud vom Tourismus Rheinfelden. Fotograf Claus Pfisterer hat diese 3-D-Tour entwickelt und realisiert.

Tourismus Rheinfelden plant für 2018 auch sonst vieles: Unter dem Titel «Leiden, Leben und Lieben im Mittelalter» hat Robi Conrad eine neue Stadtführung entwickelt. Die Premiere ist anlässlich des Mittelalterfestes vom 23. und 24. Juni. Insgesamt wird das touristische Angebot laufend ausgebaut. Wie meinte Robi Conrad doch abschliessend in seinem kurzen Rückblick auf die Vereinsgeschichte: «Ich bin überzeugt, dass Tourismus Rheinfelden eine positive Zukunft hat.»


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