Sicheres Tiefenlager und Korrekturen bei der Waldbewirtschaftung

  17.04.2018 Nordwestschweiz

Ex Regierungsrat Peter Beyeler zu Gast beim Verein Pro Bözberg

Seitdem das Steinbruchprojekt am Homberg zwischen Zeihen und Effingen dank dem Einsatz von Pro Bözberg vom Tisch ist, schenkt der 1760 Mitglieder zählende Verein bekanntlich anderen aktuellen Themenbereichen seine Aufmerksamkeit. So setzt er sich in Sachen Tiefenlagerstandort für radioaktive Abfälle vehement dafür ein, dass sich das Auswahlverfahren betreffend der ins Auge gefassten Standorte Jura Ost (Bözberg), Nördlich Lägern und Zürich Nordost ausschliesslich an der Sicherheitsfrage orientiert. Pro Bözberg erwartet vom Bundesrat, dass alle drei Gebiete geologisch, hydrogeologisch und geophysikalisch gleichwertig untersucht und auf vergleichbarem Kenntnisstand beurteilt werden. Der Verein sieht keine Notwendigkeit, auf rasche Standortentscheide zu drängen.

Korrekturen beim Holzschlag
Ein weiteres Schwerpunktthema von Pro Bözberg ist nach wie vor die Waldbewirtschaftung im eidgenössisch geschützten BLN-Gebiet 1108 und in den Wald- sowie Landschaftsschutzgebieten von kantonaler Bedeutung. Angesichts grossflächiger und radikaler Holzschläge auf dem Bözberg, in Teilen des oberen Fricktals und auf dem Linnerberg werden rigorose Korrekturmassnahmen gefordert. Die Einhaltung gesetzlich verankerter Vorgaben soll auch bewirken, dass durch den Einsatz schwerer Gerätschaften verursachte Bodenverdichtungsschäden künftig verhindert werden. Von den zuständigen kommunalen und kantonalen Behörden erwartet der Verein eine zielgerichtete Intervention bei den involvierten Waldbesitzern und Forstverwaltungen. Zudem plädiert man für die Vergrösserung der Schutzflächen auf dem Bözberg gemäss dem bestehenden Naturschutzprogramm Wald.

Im Vorstand, dessen Mitglieder für eine weitere Amtsperiode bestätigt wurden, hiess Präsident Otto H. Suhner neu den im Ortsteil Oberbözberg wohnhaften, frisch pensionierten Spitalapotheker Theo Sonderegger willkommen. Im Weiteren zeigte sich der Präsident erfreut über die Tatsache, dass die Gesamtgemeinde Bözberg in Betracht zieht, dem Ortsteil Linn nachzufolgen und Teil des Juraparks zu werden.

Zu Zentren Sorge tragen
In seinem Gastreferat ging Peter Beyeler, ehemaliger Regierungsrat und Vorsteher des kantonalen Baudepartementes, auf das Thema «Die Entwicklung in den Innenstädten geht auch das Land etwas an». Als Präsident der IG Aargauer Altstädte ging er auf die vielfältigen Herausforderungen ein, die sich im urbanen Raum in der heutigen Zeit in Sachen Attraktivitätssteigerung stellen. Der Redner betonte, dass für eine positive Bewältigung der Zukunft erhebliche Anstrengungen unumgänglich sein werden. Themen wie Digitalisierung, Onlinehandel, Veränderungen in der lokalen Geschäftswelt, Bevölkerungswachstum, Verdichtung der Wohngebiete, Verkehrszunahme betreffen grundsätzlich auch das regionale Umfeld. «Deshalb müssen die umliegenden Gemeinden ebenfalls daran interessiert sein, dass es Zentren wie Brugg und Windisch, die künftig noch intensiver kooperieren sollten, gut geht», lautete das Fazit. (nfz)


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