SALZIGES - Freie Fahrt für Panzer

  13.04.2018 Kolumne

Die Schweiz fängt dort an, wo es Panzersperren und Bunker gibt. So war es zumindest bis vor ein paar Jahren. Fast in jedem Fricktaler Dorf fanden sich militärische Anlagen, welche die Wehrhaftigkeit des Landes demonstrierten.

Seit einiger Zeit werden aber Panzersperren und Bunker ausser Betrieb genommen. Das Militär hat sogar den Sprengstoff aus den Rheinbrücken entfernt. Die Eidgenossenschaft fühlt sich offenbar nicht mehr so stark bedroht, sondern wähnt sich von Freunden umzingelt. Das ist eigentlich eine schöne Entwicklung, über die man sich freuen sollte. Vielleicht sind wir aber auch ein bisschen weltfremd geworden. Kürzlich war jedenfalls in deutschen Zeitungen zu lesen, dass die «militärische Mobilität» in Europa verbessert werden soll – so der Plan der Europäischen Union. «Es geht darum, öffentliche Gelder effizienter einzusetzen und das Verkehrsnetz besser auszurüsten, um eine zügige und nahtlose Mobilität auf dem ganzen Kontinent zu gewährleisten.» Mit anderen Worten: Freie Fahrt für Panzer. Tönt irgendwie beunruhigend, auch wenn es sich dabei wohl vor allem um eine Drohgebärde Richtung Russland handelt.

Für die Schweiz gilt weiterhin: Glücklich ist, wer noch einen Karabiner im Kleiderschrank hat. Im Notfall kann er als Brennholz verwendet werden.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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