Möhlin bekommt einen Landwirtschafts-Lehrpfad
14.04.2018 Möhlin
Gut gibt’s die Fricktaler Bauern – ein Spaziergang erklärt, weshalb
Die Landwirtschaft hautnah erleben, ja gar ertasten, zum Beispiel Getreide. Der Bauernverband Aargau will all das der Bevölkerung ermöglichen und die Möhliner Bauern sind dabei Gastgeber. Am 27. April wird hier der kantonale «Buurelandweg» eröffnet.
Ronny Wittenwiler
«Woher stammen eigentlich die einzelnen Fleischstücke?» Oder: «Wann haben Erdbeeren, Äpfel und Co. Saison?» Allein solche Fragen lassen eine Antwort auf das eigentliche Warum erahnen. Warum sollen Interessierte, Familien oder auch Schulklassen einen einstündigen Weg unter die Füsse nehmen und auf landwirtschaftlichen Spuren wandeln? «Wir wollen der Bevölkerung die Landwirtschaft näherbringen, zeigen, welche Produkte daraus hervorgehen», sagt Hans Metzger, Möhliner Landwirt. Früher habe eine breite Bevölkerung mehr Bezug zur Landwirtschaft gehabt, meint er, das Wissen darüber sei folglich grösser gewesen. Diese Wahrnehmung dürfte sich grosso modo mit dem Bauernverband Aargau decken, nicht umsonst hat dieser vor zwei Jahren das Projekt lanciert, das diese Saison nun in Möhlin Halt macht: Der «Buurelandweg Aargau.»
Ein Erlebnispfad
Das Projekt ist eine Art Erlebnispfad für die ganze Familie. Auf einer Rundwanderung von ungefähr einer Stunde, Grillstelle und Picknickplatz inbegriffen, erleben die Besucher einen konkreten und im wahrsten Sinne des Wortes greifbaren Eindruck von der hiesigen Landwirtschaft. Bislang war der «Buurelandweg» in Wildenstein (Lenzburg) installiert, nun hat der Bauernverband entschieden, diesen Lehrpfad jährlich in eine andere Region zu verlegen und bereits jetzt kommt das Fricktal zum Handkuss. Fredi Siegrist vom Bauernverband gelangte mit einer entsprechenden Anfrage an Hans Metzger und dieser hat den Vorschlag mit den weiteren hier ansässigen Landwirten besprochen. «Sie waren begeistert», sagt Metzger. So kam der Stein ins Rollen. Das Material sowie die für den Lehrpfad notwendigen Infotafeln stellt der Bauernverband zur Verfügung, die Möhliner Landwirte und entsprechende Landeigentümer haben die Route festgelegt – sie ist Kinderwagentauglich.
Erbsen, Bohnen, Spinat, Kirschen und noch mehr
Bis im Oktober wird der «Buurelandweg» in Möhlin begehbar sein und die Besucher erwartet ein Lehr- und Erlebnispfad, der vor allem auf die Region zugeschnitten ist. Das Fricktal und insbesondere auch das Meler Feld ist bekannt für den Ackerbau, entsprechend ist auch ein solcher Themenschwerpunkt vorgesehen. Und bezüglich Obstbau geht es gleich hoch hinaus: Von einer Aussichtsplattform können Besucher den Blick über die Kronen der Kirschbäume schweifen lassen. Ein anderer Posten lädt ein, entspannt den Melodien der Natur zu lauschen, ein weiterer macht auf einen problematischen Dauerbrenner aufmerksam, wie dem Programm zu entnehmen ist: «Abfall im ländlichen Raum ist ein Problem. Wir zeigen euch, wieviel Abfall auf unseren Feldern und Wiesen zusammenkommt – staunen garantiert.» Gerade auch solche Themen, so scheint es, sollen die Bevölkerung sensibilisieren für einen ganzheitlich funktionierenden Kreislauf der Landwirtschaft. Oder anders gesagt: Gut, gibt’s die Fricktaler Bauern. Auf einem Themenrundgang beim Möhliner Feld wird schon bald spielerisch erklärt, weshalb.
Der «Buurelandweg» Aargau in Möhlin wird am 27. April offiziell eröffnet. Weitere Details zum Eröffnungstag folgen. Ein Kurzfilm am Beispiel von Lenzburg zeigt, worauf sich Besucher freuen können. Der Flyer zum «Buurelandweg» liegt auf der Gemeinde Möhlin auf. Download im Internet.