Aktuelle Krise begann schon früher

  21.04.2018 Laufenburg

Susanne Hörth

Das Aargauische Gesundheitsdepartement sei in die Neuausrichtung beim GZF nicht involviert, erklärt Barbara Hürlimann, Leiterin Gesundheit beim Kanton. Sie begrüsst jedoch, dass sich die GZF-Verantwortlichen Gedanken über die Zukunft machen. Eine Zukunft, die auch die Bevölkerung interessieren sollte, wie der ehemalige Grossrat Markus Kunz erklärt. «Es wäre schön, wenn man aus der Bevölkerung die Verbundenheit zum Spital Laufenburg und damit auch den Einsatz zum Erhalt des Angebots an diesem GZF-Standort spüren würde», sagte er zur NFZ. Tatsächlich ist bisher vonseiten Bevölkerung (noch) wenig zu vernehmen. Im direkten Gespräch hingegen bewegt die Zukunft des Regionalspitales schon. Mehrfach zu vernehmen ist dann aber auch: «Es hat sich ja schon länger eine Veränderung abgezeichnet.»

Einer, der schon früher auf die Situation aufmerksam gemacht hat, ist Gerry Thönen. Der Laufenburger hat in seiner NFZ-Kolumne bereits im Februar 2013 geschrieben, dass die Region ein regionales Gesundheitsversorgungs- und Betreuungskonzept brauche. Dies unter Einbezug aller relevanter Leistungserbringer inklusive Hausärzten sowie von potenziellen «Kunden». «Wir wären vermutlich besser dran, wenn die Region so etwas hätte», hält er nun im Zusammenhang mit den von der GZF-Leitung angekündigten Neustrukturierungen fest. Man könne den Eindruck gewinnen, dass erst durch Kündigung mehrerer leitender Ärzte eine Krise entstanden sei. Für Thönen ist das eine Verwechslung von Ursache und Wirkung. Wichtige Entscheide für oder gegen den Standort Laufenburg seien schon vorher gefällt worden. Er verweist auf bereits erfolgte Umstrukturierungen, wie etwa die Auflösung einer Abteilung im dritten Stock. Beim Personal in Laufenburg, das von dieser Massnahme überrascht worden sei, habe das zu vielen Kündigungen geführt. «Es gibt Leute, die daran zweifeln, ob sich das Szenario 1 mit dem verbleibenden Personal überhaupt noch umsetzen lässt.»

 

Eine persönliche Betroffenheit

Er persönlich lobt ausdrücklich die ärztliche und pflegerische Betreuung im Spital Laufenburg. Zweimal liess er sich hier in der jüngeren Vergangenheit auf der Chirurgie stationär behandeln. Thönen arbeitete früher zudem selber im Spital Laufenburg, um sein Studium zu finanzieren. «Es betrübt mich, wenn ich sehe, was jetzt passiert. Mir tun vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leid, die vor einer ungewissen Zukunft stehen.»

Über die Neustrukturierungen am GZF-Standort Laufenburg wird am öffentlichen Infoabend vom 23. April im Spital Laufenburg orientiert. Das Wie-Weiter verfolgt man auch beim Regionalplanungsverband Fricktal Regio gespannt. Repla-Präsident Christian Fricker betont, dass das regionale Gesundheitswesen (Langzeitpflege und Altersbetreuung) ein wichtiges Thema für den Planungsverband sei. Wie zahlreiche andere Befragte betont aber auch er, dass nun die GZF-internen Abklärungen und Planungen abzuwarten seien.

 

 

 

 

 


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