Eine Milliarde, zwei Frauen und mehr Bonus

  13.03.2018 Möhlin

93. GV der Raiffeisenbank Möhlin: markante Wegmarken erreicht

Die Raiffeisenbank Möhlin hat erstmals die Milliardengrenze in der Bilanzsumme geknackt, wählt zugleich zwei Frauen in den Verwaltungsrat und ermöglicht den 8156 Mitgliedern den Erwerb von mehr Anteilscheinen: Die Bank unterstreicht ihre

Paul Roppel

«Wir haben die Segel anders gesetzt», bekräftigte Thomas Tschanz, Präsident des Verwaltungsrats der Raiffeisenbank Möhlin an der 93. Generalversammlung. Ein rauer Wind blies der Bank aus dem Wegenstettertal entgegen und liess die anvisierte Fusion mit dem ansässigen Institut platzen. «Nun nehmen wir Fahrt auf Richtung Westen», schmunzelte er. Die beiden für diesen Partner reservierten Sitze im Verwaltungsrat werden nun durch «verwurzelte Persönlichkeiten aus Rheinfelden und Magden besetzt», betonte er. Einstimmig wählten die Versammelten die selbständige Rechtsanwältin Michèle Dürrenberger und die Bauingenieurin Scarlett Herzog Veigl in das Gremium.

Lokale Verankerung wichtig
Nach achtzehn Jahren im Verwaltungsrat tätig, trat der Treuhänder Clemens Keller aus Wallbach zurück. «Clemens Keller hatte immer etwas Vorbehalte für das forsche Tempo aus St. Gallen», meinte Tschanz in der Laudatio. Ähnlich Denkende dürften sich nach den Enthüllungen über den vormaligen höchsten Chefs der Raiffeisenbanken, der in Untersuchungshaft genommen wurde, wohl etwas bestätigt fühlen. Der Einstieg in die GV unter dem Titel «Was gibt es Neues?» mit Informationen aus der Raiffeisenwelt bekam plötzlich eine neue und ironische Gewichtung, denn Tschanz musste erwartungsgemäss kurzfristig auf die turbulenten Ereignisse eingehen. «Genau jetzt zeigt sich, wie wichtig die lokal verwurzelte Bank ist, denn Regionalität schafft Stabilität», betonte er. «Wir werden auch diesen Sturm überstehen», versprach er den 742 anwesenden Mitgliedern.

Mehr Anteilscheine zeichnen
So wird sich das Geldinstitut auch von anderen mit der neuen Regelung zur Zeichnung der Anteilscheine abheben. Ausgelöst hatte dies der letztjährige Vorstoss von Hans Mühlebach. Künftig kann ein Mitglied nicht nur einen, sondern fünf Anteilscheine zu 200 Franken erwerben, welche bei gutem Geschäftsgang wie bisher mit sechs Prozent verzinst werden. Falls das Angebot von rund der Hälfte der 8156 Mitglieder benutzt wird, steigt die Verzinsung von nun 96351 auf rund 300 000 Franken an.

Eine Milliarde Bilanzsumme
«Die erste Milliarde ist wohl die schwierigste», witzelte Susanne Kaufmann, Vorsitzende der Bankleitung, wo die Bilanzsumme nach 93 Jahren nun angekommen sei. Die Kundengelder wuchsen um 4 Prozent auf 810 Mio. Franken. Die Ausleihungen stiegen um 12 Mio. auf 857 Mio. Franken. Der Geschäftsertrag erhöhte sich auf 14.1 Mio. Franken, worunter das Zinsgeschäft mit 10.7 Mio. Franken zu 76 Prozent die wichtigste Ertragsquelle bildet. Der Aufwand stieg um 0.4 Mio. auf 7.9 Mio. Franken. Der Gewinn fiel mit 1.3 Mio. Franken fast unverändert aus. Dank der Zuweisung von 3.6 Mio. Franken beträgt das Gesamtkapital nun 106 Mio. Franken. Zum vierten Mal rundete ein erheiternder Schlusspunkt die GV ab, wo diesmal der Komiker Peter Pfändler im Rampenlicht stand.


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