Das Ziel heisst Klassenerhalt

  24.03.2018 Rheinfelden

Das erste Spiel der Rückrunde ging mit 1:9 gegen den Gruppenfavoriten Concordia verloren. Rheinfeldens Cheftrainer Andreas Gellert glaubt fest an den Klassenerhalt.

Daniel Hofstetter

Vierzehn Spiele, neun Niederlagen. Stand heute. Vor Jahresfrist sah die Situation noch völlig anders aus. Allerdings prägten damals regionale Fussballgrössen wie Artan Shillova, Dario Delpini oder Ivan Fernandez den Rheinfelder Kader. Es folgte eine wegweisende Änderung in der Vereinsphilosophie. Man wollte wieder auf Eigengewächse setzen. So sympathisch und unterstützenswert dieser Ansatz auch ist, er ist mit hohen sportlichen Risiken verbunden, welche nun brutal eingetreten sind.

Fehlende Cleverness
Der deutlich verjüngten Mannschaft fehlt es an Erfahrung. Insbesondere in der Defensive liess man die nötige Cleverness vermissen. Bilanz der Rückrunde: 42 kassierte Tore, über drei pro Partie – schlichtweg zu viel.

«Das sind alles nette Jungs. Sie müssen vielleicht noch ein bisschen abgezockter sein», meint Cheftrainer Andreas Gellert. Den jungen Spielern deshalb einen Vorwurf zu machen, wäre hingegen völlig fehl am Platz.

Der Schritt von den Junioren in die höchste regionale Spielklasse ist anspruchsvoll. Weil jedoch die etablierten Spieler ebenfalls zu selten die gewünschte Leistung abrufen konnten, fehlte auf dem Platz in den entscheidenden Momenten die nötige Substanz.

So bleibt als Fazit, dass «wir in vielen Spielen der Vorrunde recht gute Leistungen gebracht, uns aber nicht mit Punkten belohnt haben», wie es Gellert ausdrückt. Und als logische Folge davon «wir eine Menge Arbeit vor uns haben.»

Erfahrung durch Neuzugänge
Ein entsprechender Aufwand wurde in der Winterpause betrieben. «Wir haben eigentlich den Winter durchtrainiert», betont Gellert. Dies obschon «die Rahmenbedingungen in Rheinfelden bei diesen Wetterbedingungen suboptimal» seien.

Die spielerischen Elemente wurden in die Hallentrainings eingebaut. Vor allem aber «haben wir den Fokus auf Kondition und Kraft gelegt. Auch deshalb, um nicht so wie in der Hinrunde Spiele in den letzten 15 Minuten zu verlieren. Wir wollen da stabiler werden.» Daneben waren die Verantwortlichen auf dem Transfermarkt aktiv. Man hat nach erfahrenen Neuzugängen gesucht, die gleichwohl zum eingeschlagenen Weg ohne monetäre Vergütung passen.

Thomas Barca, der bereits in der interregionalen 2. Liga gespielt hat, hat den Weg zurück nach Rheinfelden gefunden. Nicolas Bächle ist ein weiterer erfahrener Spieler. Bächle, der vom deutschen SV Weil über die Grenze wechselt, soll die Innenverteidigung stabilisieren.

Ebenfalls aus Weil wechselt Perspektivspieler Burak Hacilar in Gellerts Team. Onur Gültekin kehrt aus Birsfelden zurück und Arun Siva stösst vom AC Rossoneri hinzu. Und obschon ihnen mit Roberto De Lillo sowie Francesco Ölcer bloss zwei Abgänge gegenüberstehen, ist die Personalsituation etwas angespannt.

Schuld daran sind Verletzungen. Visar Kryeziu wird genauso wie Scott Jamieson die gesamte Rückrunde verpassen. Darüber hinaus werden Talha Madhkur sowie Jusuf Zera zu Beginn der Rückrunde noch nicht einsatzfähig sein. Solche Ausfälle gehören jedoch zum Fussball. Deshalb will Gellert sie auch in keiner Art und Weise als Ausrede gelten lassen: «Damit haben alle Mannschaften zu kämpfen. Wir werden das Beste daraus machen.»

Der Trainer spürt das Vertrauen des Vorstands
Alles in allem schaut Gellert optimistisch in die Zukunft. Man habe bereits in der Vorrunde bewiesen, dass die Qualität für den Ligaerhalt eigentlich vorhanden sei. Die Neuzugänge werden zudem die dringend benötigte Erfahrung mitbringen.

Ganz generell trainierte die Mannschaft trotz der unangenehmen Situation während der Winterpause ruhig. «Das Mannschaftsgefüge ist intakt. Es gibt keine schlechte Stimmung, sondern ein ‹Wir›-Gefühl», so Gellert, der das Vertrauen des Vorstandes spürt.

«Wir sind uns alle einig, dass der eingeschlagene Weg der richtig ist. Natürlich müssen wir mit den Nebenwirkungen jetzt leben. Aber es ziehen alle am gleichen Strang und wir wollen ein Ziel erreichen.» Und dieses Ziel heisst Klassenerhalt.


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