Aus altem Dreschschuppen wird ein Kulturschopf

  10.03.2018 Zeiningen

Von der Landwirtschaft zur Kunst

Früher wurde dort die Spreu vom Weizen getrennt. Auch diente der Dreschschuppen der Konsumgenossenschaft Zeiningen als Lagerplatz für Gerätschaften. 1980 ging das Haus in Flammen auf. Nun entsteht an diesem historischen Ort in Zeiningen ein Kulturschopf für Ausstellungen, Lesungen oder Vorträge.

Janine Tschopp

«Dass der Raum ‹Kulturschopf› heissen soll, war für mich sofort klar», sagt Roland Lang. Ende letztes Jahr wurde der Zeininger Künstler Roland Lang durch Peter und Petra Gammenthaler, welche die Idee des neuen Kulturortes in Zeiningen hatten, ins Boot geholt. Peter Gammenthaler, Geschäftsführer der Almatechnik AG in Zeiningen, baute den oberen Stock des Gebäudes an der Rebgasse aus und realisierte bald, dass er für seine Firma nicht den ganzen Platz benötigt und noch Raum übrig ist. «Bald schon kamen wir darauf, dass wir hier Bilder ausstellen könnten», erklären Peter und Petra Gammenthaler. Der Künstler Roland Lang war sofort begeistert von der Idee, und so begann das Trio zu planen.

Ein Ort mit Geschichte
Das Haus an der Rebgasse 2 wurde 1921 durch die Allgemeine Konsumgenossenschaft Zeiningen gebaut. Die Bauern nutzten das Gebäude als Dreschschuppen. Es diente auch als Lagerplatz für Gerätschaften. In der Nacht vom 26. auf den 27. September 1980 ging der Dreschschuppen in Flammen auf. Die Feuerwehr konnte sich nur noch auf die Rettung der umliegenden Gebäude beschränken, das Brandobjekt selber musste aufgegeben werden. Vom Gebäude blieben lediglich die verkohlten Balken übrig. Es wurde später wieder aufgebaut und war ab 1997 im Besitz der Firma «ToPneu». Vor vier Jahren wurde Peter Gammenthaler mit seiner Firma «Almatechnik AG» Besitzer des geschichtsträchtigen Hauses.

Eine Plattform für Künstler
Durch den Umbau sind in den letzten Monaten im oberen Stock des Gebäudes grosszügige, helle Räume entstanden, die in Zukunft Künstlern für die Ausstellung ihrer Werke zur Verfügung stehen werden. Offiziell eröffnet wird der Kulturschopf mit einer Vernissage am 6. April. Anschliessend werden Roland Lang und Petra Gammenthaler während einer Eröffnungsausstellung ihre Bilder präsentieren. «Es ist für mich ein Bedürfnis, in Zeiningen einen Ort für Kultur zu haben», erklärt Petra Gammenthaler. «Es ist schön und wertvoll, dass ich meine Bilder zusammen mit Petra Gammenthaler in Zeiningen ausstellen darf», sagt Roland Lang.

Ab Mai können die Räume und die Infrastruktur von Künstlern gemietet werden. «Die Idee ist, hier jeden Monat eine neue Ausstellung zu präsentieren», erklärt Peter Gammenthaler. Petra Gammenthaler meint: «Es gibt auch in Zeiningen einige Künstler. Sie sollen die Möglichkeit haben, sich hier zu präsentieren.» Die drei Initianten des «Kulturschopfes» wünschen sich, dass der Raum sowohl für die Ausstellung von Bildern, Plastiken oder anderen Werken als auch für Lesungen und Vorträge genutzt wird. Sie betonen, dass nicht nur lokale Künstler willkommen sind, sondern dass der neu geschaffene Raum auch für andere Künstler offen ist, die gerne etwas zum kulturellen Leben in Zeiningen beitragen möchten.

Am 6. April 2018, von 18 bis 22 Uhr, wird der «Kulturschopf» an der Rebgasse 2 (vis-à-vis Terrassensiedlung) mit einer musikalisch umrahmten Vernissage eröffnet. Die Laudatio hält die Gemeindepräsidentin Gisela Taufer.


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