«Wir sind auf den Goodwill der Eigentümer angewiesen»

  16.03.2018 Laufenburg

Laufenburger Stadtrat setzt sich für Lösung beim «Schützen» ein

Am grossen Musikfest, das Mitte Jahr in Laufenburg stattfindet, möchte sich auch die Stadt von ihrer schönsten Seite präsentieren. Ob bis dann aber die Brandspuren am ehemaligen Gasthaus Schützen beseitigt sind, ist fraglich

Susanne Hörth

Am 15. Januar hat es im ehemaligen Gasthaus Schützen in Laufenburg gebrannt (die NFZ berichtete). Inzwischen sind einige Wochen vergangen. Der Brandplatz präsentiert sich noch immer wie am Morgen nach dem Feuer. Absperrgitter umgeben die grosse Immobilie an der Winterthurerstrasse. Die Fassade um die geborstenen Fenster ist russgefärbt, Trümmer liegen vor dem Haus. Ein unschöner Anblick, nicht nur für die vielen vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmer, sondern auch für die Schulkinder, welche täglich die Passerelle überqueren, die sich unmittelbar neben dem «Schützen» befindet. «Das ist doch kein Aushängeschild für unsere Stadt», ärgerte sich diese Woche eine Laufenburgerin. Da müsse doch etwas geschehen.

Dass etwas geschieht, daran ist auch die Stadtbehörde interessiert. Der Anblick des Gebäudes sei wirklich nicht einladend, betont Stadtammann Herbert Weiss. Er führt weiter aus, dass der Gemeinderat am Montag eine weitere Lagebeurteilung vorgenommen und sich über den aktuellen Stand orientiert habe. Ausserdem seien Gespräche mit dem Eigentümer erfolgt. «Und es werden weitere folgen.» Weiss hält hierzu fest, dass sich der Eigentümer bisher nicht klar über die weiteren Vorgehensschritte geäussert habe. «Wir haben beschlossen, mit dem Eigentümer verschiedene mögliche Varianten zu besprechen. Dazu braucht es aber auch den Goodwill des Eigentümers.» Eigentümerin ist die Nahro AG mit Sitz in Sirnach (TG). Auf Anfragen der NFZ haben die Firmenverantwortlichen nicht reagiert

Grosses Musikfest im Juni
Im Juni steht Laufenburg zwei Wochenende lang ganz im Zeichen des kantonalen Musikfestes «Ohren auf». Dann werden Tausende Musikantinnen und Musikanten ihre Vorträge vor einem zu erwartenden grossen Publikum präsentieren. Da möchte sich natürlich auch die Stadt von ihrer schönsten Seite zeigen. Wie dann der «Schützen» daherkommen wird, ist aber noch ungewiss. Herbert Weiss: «Der Stadtrat nimmt, wo möglich, Einfluss. Je nach Entscheid und Strategie muss wohl ein Baugesuch gestellt werden, was etwas Zeit erfordert. Wenn das der Fall sein sollte, wird es rein zeitlich unwahrscheinlich, dass man bis zum Anlass nichts mehr vom Brandschaden sehen wird.»

Der Stadtammann erklärt zudem: «Je nach Vorhaben wird man sich mit dem Denkmalschutz zusammensetzen und nach Lösungen suchen müssen.» Dies, weil der «Schützen» im Inventar der kantonalen Denkmalpflege aufgeführt ist. Das Gebäude, das um 1670 herum gebaut wurde, war das erste Haus ausserhalb der Stadtmauern. «Als baulichem Zeugen des traditionsreichen Schiesswesens und als ältestes und lange Zeit einziges Gebäude ausserhalb der Stadtmauern kommt dem Haus eine grosse lokal- und siedlungsgeschichtliche Bedeutung zu. Eine vielschichtige, nicht in allen Teilen geklärte Baugeschichte, welche bei künftigen Umbauarbeiten noch genauer zu untersuchen wäre», heisst es auf der Seite des Denkmalschutzes.


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