«Verrückte Ideen retten die Welt»

  20.03.2018 Frick

Ökumenischer Gottesdienst und Suppentag in Frick

Es ist eine schöne Tradition, dass in den Kirchgemeinden Frick und Gipf-Oberfrick die Katholischen und die Reformierten in der Fastenzeit gemeinsam feiern und ihre Chöre zusammen singen.

Annemarie Schläpfer

Dieses Jahr fand der Gottesdienst in der katholischen Kirche und der Suppenzmittag im Rampart statt. Die Sängerinnen und Sänger der drei Chöre standen unter der Leitung von Simon Moesch, dem Dirigenten des katholischen Kirchenchors Frick. Der Gottesdienst wurde von katholischer Seite vom Pastoralassistenten Ulrich Feger und Pfarrer Thomas Sidler, von reformierter Seite von Pfarrerin Verena Salvisberg und Jugendlichen der 8. Klasse gefeiert.

Vorne im Kirchenschiff stand ein Kartongebilde voll behängt mit Abfall. Wie in Mani Matters Lied vom «Noah», mochten sich die Besucher fragen: «Was söll das si?» Geschickt entstand im Laufe der Feier die Verbindung zwischen Noahs Geschichte und dem Bau seiner Arche zu der Sorge um unsere Welt: So, wie Noah durch eine Tat, von der die Leute zuerst sagten: «Dem Maa, dem spinnts!», seine Familie und die Tierwelt vor der Sintflut gerettet hatte, gibt es viele Beispiele von mutigen Menschen, die etwas auf die Beine stellten, das am Anfang belächelt wurde und von dem die Leute sagten: «Das führt zu nichts!» Ein erstes Beispiel sind die «Bananenfrauen», die zusammen mit der Pfarrfrau, Ursula Brunner, in den Siebziger-Jahren des letzten Jahrhunderts für die Bauern in Entwicklungsländern einen gerechteren Preis für Bananen erwirkten. Anfänglich hatten die grossen Detailhandelsketten entrüstet auf die Ideen dieser mutigen Frauen reagiert – heute gelten sie als Wegbereiterinnen des «fairen Handels» in der Schweiz. Ein weiteres Beispiel, das sich erst gegen Widerstand durchsetzen musste, ist das «Tischlein deck dich», das noch intakte Lebensmittel, die aber in den grossen Läden nicht mehr verkauft werden, an armutsbetroffene Menschen für einen symbolischen Preis abgibt. Damit wird vielen Menschen geholfen und der unnötigen Nahrungsmittelverschwendung entgegengewirkt. Ein drittes Beispiel ist die Organisation «Ocean Care», die sich für den Schutz der Meeressäuger und die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen einsetzt. «Verrückte Ideen», wie diese drei Beispiele, brauchen Geduld und einen «langen Atem».

Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde gemeinsam mit den Besuchenden der beiden Konfessionen eine eindrückliche Abendmahls- und Eucharistiefeier nach der Lima-Liturgie begangen. Die Kollekte und der Erlös des Suppenzmittags soll einem Projekt für bessere Arbeitsbedingungen der Textilarbeiterinnen in Asien zu gute kommen.


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