«Seine Botschaft darf nicht vergessen werden»

  16.03.2018 Rheinfelden

Gedenken zum Todestag von Martin Luther King

Vor 50 Jahren ist in den USA der Bürgerrechtler und Pastor Martin Luther King ermordet worden. Mit einem Gedenkanlass will der Rheinfelder Ethik-Lehrer Ingo Stäubli an Kings Botschaft erinnern.

Valentin Zumsteg

Es war der 4. April 1968. Der Bürgerrechtler Martin Luther King stand abends mit Helfern auf dem Balkon eines kleinen Hotels in Memphis Tennessee. Sie plauderten, als plötzlich ein Schuss durch die Dämmerung knallte. Martin Luther King, eine Symbolfigur im Kampf gegen Unterdrückung und soziale Ungerechtigkeit, wurde tödlich verletzt. Nach dem Mord kam es in vielen amerikanischen Städten zu Krawallen und Unruhen.

«Seine Ideen müssen weiterleben»
King hatte sich zeitlebens für die Gleichberechtigung der schwarzen Bürger eingesetzt. Mit seiner Rede «I have a dream», die er 1963 hielt, berührte er viele Menschen auf der ganzen Welt. Es ist eine der wichtigsten Reden des 20. Jahrhunderts.

50 Jahre ist es nun her, dass Martin Luther King getötet wurde. «Er ist gestorben, aber seine Ideen müssen weiterleben, sonst geht die Welt zugrunde», erklärt Ingo Stäubli. Aus diesem Grund organisiert der Ethik-Lehrer und Leiter der «Gospel Family» an Luthers Todestag einen Gedenkanlass in der römisch-katholischen Kirche in Rheinfelden. «Martin Luther King ist ein Beispiel dafür, dass man mit Worten mehr erreichen kann als mit Gewalt. Diese Botschaft darf heute nicht vergessen werden, auch in der Schweiz nicht», so Stäubli.

Der Gedenkanlass steht unter dem Motto «We shall overcome» («wir werden es überwinden»); so lautet der Titel eines bekannten Protestlieds der US-Bürgerrechtsbewegung. Mitwirkende sind eine Schülerin und ein Schüler der Oberstufe Rheinfelden sowie Linda Gaeta vom römisch-katholischen Pfarramt Rheinfelden und Martin Dürr vom Pfarramt für Industrie und Wirtschaft Basel. Sie werden Texte vortragen. Für die musikalische Umrahmung sorgt die «Gospel Family». Während ihren Liedern werden Bilder aus dem Leben von Martin Luther King an die Wand projiziert. «Ich hoffe, dass viele Leute kommen. Es wird kein religiöser Anlass. Martin Luther King hat einen hohen Preis bezahlt. Ich glaube, wir sind es ihm schuldig, einen Moment innezuhalten und uns an sein Leben und seine Botschaft zu erinnern», erklärt Stäubli. Man spürt, wie wichtig ihm diese Sache ist.

«We shall overcome». Musik und Text zum 50. Todestag von Martin Luther King. Mittwoch, 4. April, 19.30 Uhr. Römisch-katholische Kirche, Rheinfelden. Der Eintritt ist frei (keine Kollekte).


«Ich habe einen Traum»

Auszug aus der berühmtesten Rede von Martin Luther King:

«Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Gerechtigkeit verwandelt.

Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird.»


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